Wir arbeiten mit iPads – eine handlungsorientierte Unterrichtsreihe

Ansprechpartner

St.-Mauritius-Schule Dülmen-Hausdülmen, Städt. kath. Grundschule, Maria Maas, Linda Feldbrügge

Das Vorhaben ist

  • für alle
  • Pflicht
  • wird durchgeführt

Stichworte

Regeln im Umgang mit Tablets, freies Erkunden der Tablets, Fotografieren mit Tablets, Filmen mit Tablets, Reflexion der Nutzung digitaler Werkzeuge

Kurzbeschreibung

Die Unterrichtsreihe thematisiert einen kontrollierten und effektiven Umgang mit dem Tablet, indem die Schülerinnen und Schüler ausgewählte digitale Werkzeuge verwenden. Inhaltlich wurde durchgehend zum Thema Gefühle gearbeitet. 

KlasseFachZeit
3Sachunterricht9 Stunden

Kompetenzen

Ziel der Unterrichtsreihe

Die Schülerinnen und Schüler lernen ausgewählte digitale Werkzeuge und verschiedene Funktionen kennen. Sie reflektieren den Umgang mit diesen und entwickeln ein kritisches Mediennutzungsverhaltens.

Ziel des Unterrichtsvorhabens

Die Schülerinnen und Schüler filmen mit Hilfe des iPads ihre selbstgeschriebenen Rollenspiele zu bestimmten Gefühlen. Hierbei berücksichtigen sie die Kriterien für ein gelungenes Video und überarbeiten ggf., indem sie erneut filmen.

Teilkompetenzen im MKR

1.2, 4.1

Einordnung in Unterrichtsreihe – Bezug zum schulinternen Lehrplan

Titel des Unterrichtsreihe

Wir arbeiten mit den iPads – Eine handlungsorientierte Unterrichtsreihe zum kontrollierten und effektiven Umgang mit Tablets zur Förderung der Medienkompetenz in Hinblick auf eine reflektierte und kritische Auseinandersetzung mit digitalen Medien.

Titel des Unterrichtsvorhabens

Wir filmen mit den iPads – Erstellen von Videos mit Hilfe der zuvor erstellten Storyboards zu selbstausgewählten Gefühlen unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Kriterien für gute Videos.

Wir arbeiten mit den iPads
1. Das weiß ich schon. Ermittlung und Aktivierung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler zum Umgang mit digitalen Medien in Form eines Fragebogens (Smartphone und Tablet). 
2. Wir legen Regeln fest
Sammeln und Festlegen von Regeln im Umgang mit den iPads zur Förderung des verantwortungsvollen Umgangs.
3. Wir erkunden die iPads
Freies Erkunden der iPads zur Orientierung der Schülerinnen und Schüler und als Diagnosemöglichkeit für die Lehrkraft, um die Kompetenzen in Bezug auf den Umgang zu beobachten.
4. Wir fotografieren mit den iPads (ca. 2 Unterrichtsstunden)
Erstellen von Fotos anhand einer Vorlage. Darstellung von Gefühlen durch Mimik und ggf. Gestik. 
5. Wir filmen mit den iPads (ca. 2-3 Unterrichtsstunden)
Erstellen von Videos mit Hilfe der zuvor erstellten Storyboards zu selbstausgewählten Gefühlen unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Kriterien für gute Videos.
6. Welche Vorteile haben iPads? Welche Nachteile haben iPads? 
Reflexion der Nutzung der iPads in Bezug auf die gesamte Unterrichtsreihe und eine kritische Auseinandersetzung mit den Angeboten der Unterhaltungs- und Informationsmedien anhand eines YouTube-Videos eines Schülers.

Bezug zum Lehrplan und Perspektivrahmen

Der Einsatz von Medien ist durch den Lehrplan im Bereich Zeit und Kultur unter dem Schwerpunkt Mediennutzung vorgegeben. Die Kompetenzerwartung am Ende der Klasse 4, dass die Schülerinnen und Schüler kritisch Angebote der Unterhaltungs- und Informationsmedien untersuchen und Regeln zum sinnvollen Umgang mit ihnen begründen, können die Schülerinnen und Schüler durch die gesamte Unterrichtsreihe erreichen. Speziellere Kompetenzerwartungen für diese Unterrichtsstunde, werden durch den Perspektivrahmen und den Medienkompetenzrahmen gegeben. Medien sind im Perspektivrahmen(2013) ein perspektivenvernetzender Themenbereich, der mit anderen Perspektiven gedacht werden soll, um „ein solides, gesichertes und anschlussfähiges sachunterrichtliches Lernen“ (S. 72) zu ermöglichen. 

Die Schülerinnen und Schüler sollen „Medien und ihre Wirkungen kennen- und erfahren(lernen), Medien zielgerichtet und zweckbezogen handhaben und nutzen“ (GDSU 2013, S. 84) und den Umgang mit ihnen reflektieren. Inhaltlich wird im Bereich Mensch und Gemeinschaft mit dem Schwerpunkt Zusammenleben in der Klasse, in der Schule und in der Familie des Lehrplans gearbeitet. „Die Schülerinnen und Schüler versetzen sich in Bedürfnisse, Gefühle und Interessen anderer und argumentieren aus deren Sicht“ (MSW 2008, S. 47), indem sie Rollenspiele aufführen und weiterentwickeln. Teilweise entwickeln die Schülerinnen und Schüler auch „Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen, stellen diese dar und überprüfen ihre Wirkungen“ (ebd.).

Methodisch-didaktische Überlegungen

Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler hat ständig Zugriff auf digitale Medien und wird durch diese geprägt. „Der Einfluss von Medien ist daher auch seit jeher Thema sachunterrichtlichen Lernens“ (GDSU 2013, S. 83). Die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und der hohe Anteil digitaler Medien in der Lebenswelt der Kinder begründen den Einsatz im Unterricht. Diese große Bedeutung der Medien in der Lebenswelt der Kinder, konnte auch durch mehrere Studien bestätigt werden (DIVSI U9-Studie 2015, KIM-Studie 2016).  Zusätzlich ist die Medienerziehung bereits in der Grundschule ein wichtiger Bestandteil, weil „besonders die Grundschule […] auf Grund ihrer eher offenen Struktur mediale Erfahrungs- und Bildungsräume“ (Mayberger 2012, S. 20) eröffnen kann und handlungsorientiert den Mehrwert der digitalen Medien aufzeigen kann (vgl. ebd.). Der Einsatz im Unterricht fördert die Entwicklung der Medienkompetenz, indem die Schülerinnen und Schüler sachbezogen, bewusst und reflektiert mit den Medien umgehen (vgl. GDSU 2013, S. 83). Somit trägt der Einsatz von Medien zur Erschließung der Umwelt (natürliche, soziale und technische Umwelt) bei und begründet den Einsatz im Sachunterricht (vgl. ebd.). 

Um in Zukunft vermehrt die Tablets einsetzen zu können, müssen die Schülerinnen und Schüler Regeln für den Umgang mit den iPads festlegen und den Umgang mit den wichtigsten Funktionen und Apps erproben, wodurch der Schwerpunkt der Unterrichtsreihe begründet ist. 

Zusätzlich sind in den letzten Wochen immer wieder Streit und unangenehme Gefühle (z.B. Schamgefühl bei einem Pärchen, Trauer aufgrund des Verlassenwerdens, …) in der Klasse entstanden, die im Klassenrat thematisiert wurden. Anlässlich dieser Bedeutsamkeit für die Kinder und der im Juni beginnende Projektreihe Mein Körper gehört mirist der inhaltliche Schwerpunkt der Unterrichtsreihe Gefühle– Zusammenleben in der Klasse fundiert. 

In der gesamten Unterrichtsreihe werden handlungsorientiert die iPads verwendet, um zum Thema Gefühle zu arbeiten. Der Fokus in dieser Unterrichtsstunde liegt beim Produzieren und Präsentieren von Filmen, da diese adressatengerecht gestaltet und anschließend präsentiert werden (vgl. Medienberatung NRW 2018, S. 11). Der Einsatz der digitalen Medien bedeutet für die Schülerinnen und Schüler auf vielen Ebenen einen Mehrwert. Durch die Videos ist es den Kindern möglich, ihr Rollenspiel selbst zu sehen und zu verbessern, indem sie es erneut spielen. Sie können ihre Gestik und Mimik beobachten und verändern, was nicht möglich wäre, wenn die Kinder es nur anderen Kindern präsentieren würden. Dann wären sie nur auf die Rückmeldungen der anderen angewiesen. Außerdem bietet das Verfilmen des Rollenspiels den Vorteil, dass sie eine Version präsentieren können, mit der sie zufrieden sind und die mehrfach präsentiert werden kann.  Besonders das Filmen hat für die Schülerinnen und Schüler eine große Bedeutung, da viele Kinder YouTube Videos schauen und den Wunsch verspüren eigene Videos zu produzieren. Anschließend an diese Stunde, wird das Veröffentlichen von eigenen Videos anlässlich eines Schülers mit einem eigenen YouTube-Kanal thematisiert, um die Chancen und Risiken zu fokussieren.

Mediale Ausstattung

  • iPads (Klassensatz)
  • Präsentationsmöglichkeit

Differenzierung

Offene Aufgaben, SuS können auf ihrem Leistungsniveau arbeiten

Materialien/Links/QR-Codes

Quellenangabe

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) (Hrsg.) (2015): DIVSI U9-Studie Kinder in der digitalen Welt. Eine Grundlagenstudie des SINUS-Instituts Heidelberg im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI). Abgerufen unter: https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u9-studie-kinder-der-digitalen-welt/# (16.03.2019, 10:32 Uhr).

didacta-Bildungsmesse Stuttgart (Hrsg.) (2017): „Das letzte Drittel wird abgehängt“ Interview mit Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zum Thema Chancen und Risiken digitaler Medien. Bildung plus lernen, Heft 1/2017, S. 14.

Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (GDSU) (Hrsg.) (2013): Perspektivrahmen 
Sachunterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Holzbrecher, Alfred; Schmolling, Jan (2012): Kinder fotografieren. Die Grundschulzeitschrift, Heft 260, S. 20-25.

Klett-Themendienst (Hrsg.) (2017): Vernetzt lernen, statt allein im Schulzimmer. Einfluss und Auswirkungen digitaler Medien auf den Schulalltag. Bildung plus lernen, Heft 1/2017, S. 16-17.

Kultusministerkonferenz (KMK) (Hrsg.) (2012): Medienbildung in der Schule. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 8. März 2012). Abgerufen unter: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_03_08_Medienbildung.pdf. (17.03.2019, 12:34 Uhr).

Mayberger, Kerstin (2012): Digitale Medien in der Grundschule. Die Grundschulzeitschrift, Heft 251, S. 18-23.

Medienberatung NRW (2018): Medienkompetenzrahmen NRW. Abgerufen unter: https://medienkompetenzrahmen.nrw.de/ (17.03.2019, 11:23 Uhr).

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2017): KIM-Studie 2016. Kindheit, Internet, Medien. Basisstudie zum Medienumgang 6-bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen unter: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2016/KIM_2016_Web-PDF.pdf (16.03.2019, 10:14 Uhr).

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSW NRW) (2008): Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. 
Sachunterricht. Frechen: Ritterbach Verlag. 

Otten, Michael (2017) Informationen gehen um die Welt. Das Medienhandeln von Kindern im Sachunterricht thematisieren. Grundschule Sachunterricht, Nr. 73, S. 2-3.

Peschel, Markus (2015): Medienerziehung im Sachunterricht. In: Kahlert, Joachim; Fölling-Albers, Maria; Götz, Margarete; Hartinger, Andreas; Miller, Susanne; Wittkowske, Steffen (Hrsg.): Handbuch Didaktik des Sachunterrichts. 
Stuttgart: UTB. S. 335-340.

Schmeinck, Daniela (2018): Gestaltung neuer Lehr- und Lernprozesse. Wie setze ich Tablets im Sachunterricht effektiv ein? Weltwissen Sachunterricht, Heft 1-2018, S. 6-7.

Siller, Friederike; De Reese, Lidia (2012): Sicherer Einstieg ins Internet. Die Grundschulzeitschrift, Heft 251, S. 46-47.Tuldoziecki, Gerhard (2011): Medien und Lernmittel im Grundschulunterricht. In: Einsiedler, Wolfgang; Götz, Margarete; Hartinger, Andreas; Heinzel, Friederike; Kahlert, Joachim; Sandfuchs, Uwe (Hrsg.): Handbuch Grundschulpädagogik und Grundschul-didaktik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 402-409.

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St.-Mauritius-Schule Dülmen-Hausdülmen, Städt. kath. Grundschule, Maria Maas, Linda Feldbrügge