Stand Januar 2020
Schule | Schulträger | ||
Schulname | Steverschule, Förderschule des Kreises Coesfeld, Förderschwerpunkt: Emotionale und soziale Entwicklung (Schule in öffentlicher Trägerschaft) | Schulträger | Kreis Coesfeld, Schulamt |
Schulnummer | 189649 | Schulträgernummer | |
Schulanschrift | Niederstockumer Weg 15, 48301 Nottuln | Schulträgeranschrift | Kreishaus II, Schützenwall 18, 48653 Coesfeld |
Ansprechpartner/in | Frau Brigitte Siehoff, Schulleiterin | Ansprechpartner/in | Herr Gregor Twilling |
Telefon | 02502 / 22440200 | Telefon | 02541/18-4000 |
189649@schule.nrw.de | schulamt@kreis-coesfeld.de |
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Pädagogische Zielsetzungen
- Ausgangslage und Grundlagen
- Unterrichtsentwicklung
- Organisationsentwicklung
- Personalentwicklung
- Kooperationsentwicklung
- Technologieentwicklung
- Evaluation und Fortschreibung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
1. Vorwort
„Bildung ist die entscheidende Grundlage für Teilhabe an den Chancen des digitalen Wandels. Deshalb hat die nordrhein-westfälische Landesregierung Anfang 2018 die Digitaloffensive Schule NRW initiiert. Ihr Ziel ist, die Potenziale der digitalen Transformation für die Entwicklung von Schule und Unterricht sowie eine zeitgemäße Lernkultur nutzbar zu machen.
Die Förderung von Medienkompetenzen ist eine zentrale Bildungsaufgabe. Sie bilden die Voraussetzung für berufliche und persönliche Teilhabe an der digitalen Gesellschaft. Kinder und Jugendliche müssen zu einem sicheren, reflektierten, verantwortungsvollen und kreativen Umgang mit den Anforderungen der Medienwelt befähigt werden.
Neben der Vermittlung von Medienkompetenzen sind auch eine informatische Grundbildung und die Unterstützung fachlichen Lernens durch die Nutzung der Potenziale digitaler Medien wichtige Elemente zeitgemäßer Bildung in der digitalen Welt. Es geht dabei auch um einen neuen Umgang mit Vielfalt und um Individualisierung sowie lernförderliche Gestaltung von Lernprozessen für alle Schülerinnen und Schüler.
Die Digitalisierung der Schulen in unserem Land und der entsprechende Einsatz pädagogischer Konzepte sollen Schule und Unterricht qualitativ weiter verbessern, Lernerfolge und Motivation erhöhen und allen Schülerinnen und Schülern bestmögliche Bildung und Bildungschancen eröffnen. Darauf ist die Digitaloffensive Schule NRW ausgerichtet.
Basis einer erfolgreichen Medienkompetenzvermittlung sowie die zeitgemäße Nutzung digitaler Medien in der Schule ist die Erstellung eines Medienkonzepts. Der Medienkompetenzrahmen NRW liefert hierzu die Grundlage, denn auf seiner Basis kann jedes Fach einen Beitrag zu einer umfassenden Kompetenzvermittlung leisten. Der Medienkompetenzrahmen NRW und die damit verbundenen Umsetzungshilfen bilden so das zentrale Instrument für die anstehenden Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung in Nordrhein-Westfalen.
Yvonne Gebauer MdL
Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Medienberatung NRW, 2019: 4f.)“
Mit der Weiterentwicklung des Medienkonzepts möchten wir den zugehörigen Prozess der Schul- und Unterrichtsentwicklung unserer Schule dokumentieren. Dabei gehen wir von der vorhandenen IT-Grundstruktur und der aktuellen medialen Ausstattung aus.
Das Medienkonzept ist Bestandteil unserer Schulprogramms. Es ist kein starres Konzept, sondern wird ständig überprüft und angepasst. Dabei konzentrieren wir uns einerseits auf die Schul- und Unterrichtsentwicklung im Sinne der Vorgaben des Medienkompetenzrahmen NRW und andererseits auf unsere Ausstattungs- und Fortbildungsbedarfe.
Gemeinsam mit dem Medienkonzept nehmen dabei unsere schulinternen Lehrpläne eine zentrale Rolle ein, damit „das Lernen und Leben mit digitalen Medien zur Selbstverständlichkeit im Unterricht aller Fächer werden kann und alle Fächer ihren spezifischen Beitrag zur Entwicklung der geforderten Kompetenzen beitragen“ (Ministerium für Schule und Bildung, 2018).
Darüber hinaus stellt unser Medienkonzept eine wichtige Basis des gelingenden Prozesses im Rahmen der gemeinsamen Verantwortung für die digitale Bildung in der Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Schulträger dar. Sie „[…] sind wesentliche Grundlage für die Antragstellungen der Schulträger für IT-Investitionen sowohl aus dem Programm „Gute Schule 2020″ als auch aus dem zu erwartenden „DigitalPakt Schule“ der Bundesregierung“ (ebd.).
Unser Medienkonzept bildet die entscheidende Grundlage, um
- alle Maßnahmen der Medienkompetenzförderung systematisch über alle Fächer hinweg gebündelt in sechs Kompetenzbereichen anzulegen,
- für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und Erziehungsberechtigte Transparenz hinsichtlich der Bedeutung einer systematischen Medienkompetenzförderung zu schaffen,
- schulische und außerschulische Angebote zur Medienkompetenzförderung zu vernetzen,
- die Medienentwicklungsplanung mit dem Schulträger pädagogisch zu untermauern,
- Schulentwicklungsprozesse anzustoßen, zu steuern und sichtbar zu machen.
2. Pädagogische Zielsetzungen
Unsere schulische Unterrichtsentwicklung hat das Ziel, Medien nachhaltig in alle Unterrichtsfächer zu integrieren. Um diesen Entwicklungsprozess zielgerichtet voranzutreiben, haben wir uns mit pädagogischen Zielen für das Lernen in einer digitalen Welt und auch mit Zielen für das Lernen im 21. Jahrhundert auseinandergesetzt.
Die vier Dimensionen der Bildung
„Bildungspolitische Diskussionen drehten sich zuletzt meist um die Frage, WIE das Lernen in Schulen organisiert sein soll. Eine zentrale Frage ist dabei in den Hintergrund gerückt: WAS müssen junge Menschen für das 21. Jahrhundert lernen? Die Frage wird umso dringlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, welche Aufgaben von Computern übernommen werden, wenn die Schüler*innen von heute 30, 40 oder gar 50 Jahre alt sein werden.
Es mangelt nicht an Vorschlägen für die Ergänzung der Lehrpläne, für neue Schulfächer, für berufliche Qualifikationen oder für übergreifende Kompetenzen. Doch diese einzelnen Bausteine bleiben Stückwerk und wirkungslos, weil die Anforderungen an Schule ohnehin schon überborden. Nur ein integrierter Ansatz verspricht, den umfassenden Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden und für die Schulen vor Ort praxistauglich und umsetzbar zu sein.“ (Jöran und Konsorten, Agentur für Bildung, 2017)
„’Die vier Dimensionen der Bildung’ bietet erstmals ein klares und praxistaugliches organisatorisches Framework für die Kompetenzen, die wir für dieses Jahrhundert brauchen.“
Andreas Schleicher, Direktor für Bildung bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Das Buch „Die vier Dimensionen der Bildung. Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen“ beschreibt vier Dimensionen. Eine dieser vier Dimensionen, genannt „Skills“, umfasst die 4Ks.
„Kreativität
„Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist auf das begrenzt, was wir kennen und verstehen, während Vorstellungskraft die ganze Welt umfasst, mit allem, was wir jemals kennen und verstehen werden.„
Albert Einstein
Kreativität wird traditionell als unmittelbar mit künstlerischen Bestrebungen wie Kunst und Musik verknüpft. Auch wenn es historische Grundlagen zu diesen Verbindungen gibt, so ist doch die Gleichsetzung von Kreativität exklusiv mit Kunst irreführend und als „Art Bias“ beschrieben worden.
In jüngster Zeit hat sich gezeigt, dass Kreativität integraler Bestandteil von einem breiten Spektrum an Wissen und Fähigkeiten ist, einschließlich wissenschaftlichem Denken, Entrepreneurship, Design Thinking und Mathematik. Für eine IBM-Studie wurden 2010 mehr als 15.000 CEOs aus 60 Ländern und 33 Branchen befragt. Sie benannten Kreativität als wichtigste Eigenschaft für Leadership, um den Herausforderungen der zunehmenden Komplexität und Unsicherheit in der Welt zu begegnen.88Kreativität ist außerdem eine extrem erfüllende menschliche Aktivität. Mihaly Csikszentmihalyi schreibt: „Die meisten Dinge, die wir für interessant, wichtig und menschlich halten, sind das Ergebnis von Kreativität … Wenn wir in (Kreativität) eingebunden sind, fühlen wir uns lebendiger als im sonstigen Leben.“
Einige Länder haben mit Neuformulierungen von Bildung begonnen, die sich an Kreativität (kreatives Problemlösen, Ideenfindung, Design Thinking usw.) und Innovation ausrichten. 2008 wurden die Curricula für britische Sekundarschulen modernisiert, um den Gedanken der Ideenfindung hervorzuheben. In Pilotprogrammen wird der entsprechende Fortschritt untersucht. Die Europäische Union rief für 2009 das „Europäische Jahr der Kreativität und Innovation“ aus und initiierte Konferenzen und Förderprogramme für wichtige Lehrendenfortbildungen zu problemorientierten und projektbasierten Lernmethoden. China hat massive Bildungsreformen auf den Weg gebracht, um seine traditionell auf Frontalunterricht und Auswendiglernen ausgerichteten Methoden durch stärker problem- / projektbasierte Ansätze zu ersetzen. Japan hat mit der Umsetzung von Bildungs- und Wirtschaftsreformen begonnen, um sein Kreativitätsproblem anzugehen.
Das in der Forschungsliteratur vorherrschende Modell von Kreativität definiert kreative Individuen als solche, die über Fähigkeiten zum divergenten Denken verfügen, einschließlich Ideengenerierung, geistiger Beweglichkeit, Flexibilität und Originalität. Die Zeichnungen in Abbildung 4.2 illustrieren jede dieser Qualitäten in ihrem Bezug auf beispielhafte Antworten in einem Test zur Kreativität bei Schülerinnen und Schülern.
![](https://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/4K-Skills-Abb-4.2.jpg)
http://www.senseandsensation.com/2012/03/assessing-creativity.html
Dieses Kreativitätsmodell dient als Grundlage für zahlreiche Übungen und Tests in divergentem Denken, mit denen Kreativität verbessert und gemessen wird. Auch wenn es einige Kontroversen in der Fachliteratur gab, so hat doch eine große Meta-Analyse herausgefunden, dass Aufgaben in divergentem Denken bei Tests kreative Leistungen besser vorhersagen als der Intelligenzquotient, auch wenn beide zu einem gewissen Maß miteinander korrelieren.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Kreativitätsförderung das Lernziel Wissenserwerb ergänzt und verstärkt. Lernen, das mit offenen Aufgaben, problembasiert arbeitet, wird bei Schülerinnen und Schülern mit höherer Wahrscheinlichkeit kreatives Denken anregen als klassische Übungen und Aufgaben, zu denen es nur eine richtige Antwort gibt. Es gibt Befunde, dass die Kreativität erhöht wird, wenn Denken mit Humor verbunden wird, da dadurch das Hirn zu Wegen angeregt wird, die nicht zwingend an die Realität gebunden sind. Im Allgemeinen ist Spiel auf einzigartige Weise dazu geeignet, kreatives Denken zu fördern.
Wenn es um das Lehren von Kreativität geht, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass kreatives Denken auf verschiedenen Ebenen stattfinden kann. Abbildung 4.3 organisiert Aktivitäten nach der Kreativität: von der perfekten Nachahmung (ohne Innovation) bis hin zur schwer fassbaren Idee der vollständigen Originalität (mit einem hohen Maß an Innovation in Form und Inhalt).
![](https://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/4K-Skills-Abb-4.3.jpg)
Tabelle 4.2 zeigt, wo es im Klassenraum Möglichkeiten für Kreativität auf all den beschriebenen Niveaus gibt.
Grad der Kreativität | Definition | Beispiel aus dem Klassenzimmer |
Imitation | Kreation durch identische Nachahmung. Dabei handelt es sich um eine grundlegende Fähigkeit, die häufig den Ausgangspunkt für kreativere Aufgaben bildet. | Lerne einen Ausschnitt aus einem literarischen Werk auswendig und trage ihn laut vor der Klasse vor. |
Variation | Kreation durch Veränderung eines oder mehrerer einzelner Aspekte eines Werks, während der Rest auf gleiche Weise nachgeahmt wird. | Schreibe einen Satz aus einem literarischen Werk neu, indem du dieselbe grammatikalische Struktur benutzt, aber Thema und Begriffe austauschst. |
Kombination | Die Verbindung von zwei oder mehr Werken zu einem neuen Werk. | Baue eine Was-passiert-dann- Maschine aus einfachen Maschinen, die Du im Unterricht kennengelernt hast. |
Transformation | Übertragung eines bestehenden Werks in ein anderes Medium oder eine andere Darstellung. | Verfasse auf Basis deiner Unterrichtsmitschriften eine Zeitleiste aus historischen Ereignissen, unterteilt in je einen politischen, sozialen und ökonomischen Strang. |
Eigene originäre Schöpfung | Erschaffung eines neuen Werks, das nur sehr fern (wenn überhaupt) mit vorherigen Werken verwandt ist. | Schreibe eine Kurzgeschichte. |
Tabelle 4.2: Beispiele für Kreativität im Klassenzimmer, Quelle: CCR, adaptiert von Peter Nilsson
Auch wenn offene Aufgabenstellungen eine größere Kreativität fordern, sind sie nicht notwendigerweise auch effektiver, wenn es um die Förderung von Kreativität geht. Wenn Schülerinnen und Schüler noch nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, können zu offene Aufgaben für sie überfordernd und untauglich sein. Lehrende sollten neue Lernformen mit helfenden Leitplanken versehen und an den angestrebten Lernergebnissen ausrichten. Starke Einschränkungen rund um eine Herausforderung können sogar die Notwendigkeit für noch kreativere Ansätze erhöhen.
Kreativität ist möglicherweise die wichtigste Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler für das 21. Jahrhundert erlernen müssen. Denn sie ist notwendig, um innovative Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu entwerfen.
Kritisches Denken
Bildung muss Menschen in die Lage versetzen, Belege zu sichten und abzuwägen, um Wahres von Falschem, Echtes von Unechtem und Tatsachen von Fiktion zu trennen. Die Aufgabe von Bildung ist es also, dass man lernt, gründlich und kritisch zu denken.
Martin Luther King
Der US-amerikanische National Council for Excellence in Critical in Critical Thinking definiert kritisches Denken als den „intellektuell gesteuerten Prozess, Informationen aktiv und kompetent gedanklich in Begriffe zu fassen, anzuwenden, zu analysieren, zu synthetisieren und / oder zu prüfen, die man durch Beobachtung, Erfahrung, Reflexion, Logik oder Kommunikation gewonnen hat, um Überzeugungen und Handlungen danach auszurichten.“
Auch wenn eine große Bandbreite geistiger Aktivitäten dazu gehört, zum Beispiel Problemlösen, Entscheidungsfindung, Recherche, zielgerichtetes und logisches Denken, Systemdenken und Kritik-Üben, so bezieht sich das „Kritische“ in „Kritisches Denken“ im Wesentlichen darauf, Behauptungen zu hinterfragen anstatt sie für bare Münze zu nehmen. Der Historiker William Graham Sumner definiert kritisches Denken als: „die Untersuchung und Prüfung von Aussagen aller Art, die zur Übernahme angeboten werden, um herauszufinden, ob sie der Realität entsprechen oder nicht. Kritikvermögen ist das Ergebnis von Bildung und Erziehung. Es ist eine geistige Gewohnheit und Kraft. Es ist eine wesentliche Voraussetzung für das menschliche Wohlergehen, und Männer und Frauen sollten darin ausgebildet werden. Es ist unsere einzige Versicherung gegen Selbsttäuschung, Betrug, Aberglaube und Trugschlüsse gegenüber uns selbst und unseren irdischen Verhältnissen.“
Kritisches Denken lässt sich in der Bildung bis zu Sokrates zurückverfolgen, der seine Schüler mittels Fragen anregte, ihre Grundannahmen zu verdeutlichen und ihre Behauptungen zu belegen, selbstverständlich erscheinende Gedanken zu überwinden und die Verzerrungen und Argumentationslücken unter der Oberfläche aufzudecken. Heute, mehr als 2400 Jahre danach, ist kritisches Denken immer noch eine wichtige Priorität in der Bildung. Solche Denkgewohnheiten, die kritisches Denken ausmachen, wurden „von denen, die College-Einstiegskurse unterrichten, durchgängig und nachdrücklich als genauso wichtig oder noch wichtiger eingeschätzt als jegliches fachliche Wissen, das in der Schule unterrichtet wurde.“
Und dennoch ist die Fähigkeit zum kritischen Denken – teilweise, weil sie schwierig zu überprüfen ist – zu oft nicht Teil der Lehrpläne, die mit Fakten und Verfahrensweisen überlastet sind. Stattdessen lernen Schülerinnen und Schüler häufig, wie man eine Prüfung absolviert – eine Fähigkeit, die selten jenseits des Bildungssystems gebraucht wird. Auch die Lehrbücher haben ihren Anteil daran, indem sie komplexe Probleme in leicht handhabbare Teile zerlegen, so dass Lernende sie bewältigen können, ohne tiefer gehend kritisches Denken einzusetzen.
Die bekannteste Beschreibung der Komponenten kritischen Denkens stammt aus der Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich von Bloom. Seitdem entstanden viele Ansätze, die ähnliche Komponenten anders organisiert oder beschrieben haben. Abbildung 4.5 zeigt einen Vergleich solcher Taxonomien. Alle beschreiben Lernziele in einer progressiven Form vom Zugang zu Wissen als niedrigste Ebene (Abrufen, Erinnern etc.) zu höheren Ebenen von Verständnis und Nutzung (Analyse, Synthese, Prüfung etc.).
Taxonomie von Lernzielen | |||
Bloom (1956) | Anderson & Krathwohl (2001) | Marzano & Kendall (2006) | PISA (2000) |
Evaluation Synthese Analyse Anwendung Verstehen Wissen | Kreieren Evaluieren Analysieren Anwenden Verstehen Erinnern | Kritisches Selbst Metakognition Wissensnutzung Analyse Verstehen Abrufen | Kommunizieren Konstruieren Evaluieren Integrieren Steuern Zugreifen |
Tabelle 4.3: Taxonomie von Lernzielen, Quelle: L.M. Greenstein, Assessing Twenty-First Century Skills
Die aktuelle Lernforschung zeigt, dass all diese Ebenen in Lernaktivitäten wirksam miteinander vermischt werden können und nicht annähernd so sequentiell sind, wie Bloom sie ursprünglich gedacht hat.
Kritisches Denken kann im Unterricht in vielen verschiedenen Formen auftreten: von einem Lehrplan, der sich explizit dem Erkennen und dem Einüben der notwendigen Komponenten für kritisches Denken widmet, bis zu Projekten, in denen die Interpretation von Informationen, das Analysieren der Teile und des Ganzen, Analyse und Synthese, die Prüfung von Belegen, die Übernahme verschiedener Perspektiven, das Erkennen von Mustern und das Begreifen von abstrakten Ideen eine Rolle spielen. Die Förderung von kritischem Denken ist oft eng mit der Entwicklung von reflektiven und metakognitiven Kompetenzen verbunden, da beide sich gegenseitig unterstützen und stärken können. Die Hauptherausforderung ist der erfolgreiche Transfer der Fähigkeiten zum kritischen Denken auf Kontexte jenseits dessen, in dem sie gelernt wurden.
Kommunikation
Selbst wenn Kommunikation nur in einigen Berufen den eigentlich Kern ausmacht (zum Beispiel Nachrichtenreporter, Therapeut, öffentliche Redner und Lehrkräfte), verlangen doch alle Berufe regelmäßig verschiedene Formen von Kommunikation (zum Beispiel verhandeln, Anweisungen geben, werben, Beziehungen aufbauen, Konflikte lösen). Tatsächlich wird der explizite Unterricht von Kommunikation in verschiedenen Forschungszusammenhängen von der Vorschule bis zum Medizinstudium erforscht.
Traditionelle Schulaufgaben wie Aufsätze oder Referate sind oft einseitige und daher nicht wirklich interaktive Kommunikation. Dabei ist es oft ohne Belang, ob das angesprochene Publikum (über die Lehrkraft hinaus) die Botschaft überhaupt versteht oder nicht. Dadurch werden möglicherweise die verschiedenen Komponenten kritischen Denkens verfehlt, etwa aktives Zuhören, Klarheit beim Denken und Schreiben und überzeugendes Präsentieren. Aus diesem Grund können kollaborative Aufgaben ein wichtiger Weg sein, um echte Kommunikationsfähigkeiten zu erlernen, zu messen und wichtiges Feedback zu den eigenen Fortschritten zu bekommen (mehr dazu weiter unten im Abschnitt zu Kollaboration).
Eine andere Methode zum Aufbau authentischer Kommunikationsfähigkeiten sind Helfersysteme (peer tutoring), bei denen Schülerinnen und Schüler als Helfende (tutors) für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler oder jüngere Schülerinnen und Schüler fungieren. Anderen etwas beizubringen ist nicht nur ein mächtiges Mittel zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten, sondern bringt auch unmittelbares Feedback, ob der Mitlernende den Inhalt verstanden hat und damit auch, ob die Kommunikation erfolgreich war. Diese Anforderung, mit einem anderen zu kommunizieren, steigert auch die Anstrengung der helfenden Schülerin oder des helfenden Schülers und mit der Verantwortung verbessert sich auch das Selbstkonzept.
Im heutigen digitalen Zeitalter sind Kommunikationsfähigkeiten sowohl wichtiger als auch vielfältiger geworden. Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Fokus auf Medienkompetenz als Ergänzung zu den traditionellen Lernzielen für Lese- und Schreibkompetenz das Potenzial hat, „(a) das Lernen zu verbessern, wenn die (Ein-)Übung der Kompetenzen einen Bezug zu den Lebenswelten und Wissensarten der Schülerinnen und Schüler haben (b) vielfältigen Lernstilen und den Bedürfnissen von Lernenden mit multikulturellem Hintergrund entgegenzukommen und (c) Kreativität, persönlichen Ausdruck, Teamwork und Qualifikationen für den Arbeitsplatz zu fördern.“ Für den weiteren Verlauf können wir ein Verständnis von Kommunikation in einem breiten und tiefen Sinne beibehalten, als ein Bündel von entscheidenden Fähigkeiten, die für alle Wissensfelder und Kompetenzen gebraucht werden.
Kollaboration
In einer Welt von zunehmender Komplexität trägt die Zusammenarbeit zwischen Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten, Hintergründen und Perspektiven einen Teil zu den besten Ansätzen bei, mit denen vielschichtige Probleme gelöst werden. Wenn Zusammenarbeit gut praktiziert wird, kann sie Gruppen dazu in die Lage versetzen, bessere Entscheidungen zu treffen als es jedes einzelne Mitglied für sich könnte, da die Berücksichtigung von verschiedenen Standpunkten möglich ist. Andererseits: Wenn Zusammenarbeit schlecht ausgeführt wird, unterliegt sie dem Groupthink-Phänomen und ist weniger effektiv als individuelle Arbeit. Studien zu den Strukturen des Wissenschaftsbetriebs haben gezeigt, dass es zwar eine Spezialisierung gibt, aber interdisziplinäre Arbeiten oft integraler Bestandteil von wichtigen Fortschritten bei Wissen und Technologie ausmachen.
Einfach gesagt geht es bei Kollaboration darum, dass sich mehrere Personen zusammentun, um auf ein gemeinsames Ziel hin zu arbeiten. Verschiedene Methoden haben sich als wirksam erwiesen, wenn Fähigkeiten zur Zusammenarbeit im Unterricht gelehrt werden sollen:
- Das Aufsetzen von Gruppenvereinbarungen und die Verantwortungsübernahme für zugewiesene Aufgaben bilden die Voraussetzungen für Arbeitsteilung und Synergieeffekte.
- Durch eine Einführung in richtiges Zuhören kann ein Raum geschaffen werden, in dem Ideen einfach geteilt, angenommen und angewandt werden können.
- Eine Einführung in die Kunst, gute Fragen zu stellen – insbesondere offene und das Denken anregende Fragen – unterstützt die Verbreitung von Wissen und einen Fortschritt hin zu besseren Lösungen.
- Das Einüben und Vorführen von Verhandlungsgeschick ist für jede hinreichend kollaborative Situation hilfreich. Dazu gehört, dass man geduldig zuhören, Flexibilität zeigen, gemeinsames Einvernehmen formulieren und auch unter Druck klar denken kann.
Kooperatives Lernen kann erwiesenermaßen Lernergebnisse, Freude am Lerngegenstand, Selbstwertgefühl und die Einbeziehung von Vielfalt erhöhen. Es gibt viele verschiedene pädagogische Werkzeuge, die kooperatives Lernen nutzen. Im Rahmen einer Metaanalyse zeigte sich, dass sie effektiver bei der Erreichung von akademischen Leistungen sind als individuelles oder kompetitives Lernen. Schülerinnen und Schüler sind außerdem positiver gegenüber Schule, Schulfächern, Lehrenden und ihren Mitlernenden eingestellt, wenn sie kooperativ lernen. Zusammenarbeit verhält sich synergetisch zu den weiteren hier diskutierten Fähigkeiten, indem es als authentisches Ziel von Kommunikation (vgl. oben) dienen und kritisches Denken und Kreativität fördern kann.“
Angewandtes Lernen
Fähigkeiten repräsentieren, wie wir das nutzen, was wir wissen. Die oben umrissenen 4K-Fähigkeiten sind bei Arbeitgebern stark nachgefragt, für Schülerinnen und Schüler ein Schlüssel zum tiefem Verstehen von Wissen und unentbehrlich, um den Transfer von Gelerntem in neue Umgebungen zu erleichtern. Diese Fähigkeiten sind untrennbar mit inhaltlichem Wissen verbunden, da es wenig überzeugend ist, Fähigkeiten unabhängig von einer inhaltlichen Wissensbasis zu unterrichten – beispielsweise ist es unmöglich, kritisch über nichts nachzudenken.
Das CCR unterstützt uneingeschränkt die Ansicht, dass Wissen und Fähigkeiten gemeinsam in einer sich gegenseitig verstärkenden Positiv- Spirale entwickelt werden. So kann das Wissen, mit dem wir uns in der Schule auseinandersetzen, die Quelle von Kreativität, das Thema von kritischem Denken und Kommunikation sowie der Antrieb von Zusammenarbeit werden. Auf diese Weise können wir uns besser mit den globalen Herausforderungen der Gegenwart, den neuen Anforderungen des zukünftigen Arbeitsmarktes und den zeitlosen Herausforderungen individueller und gesellschaftlicher Erfüllung in einer sich rasch verändernden Welt auseinandersetzen.
Gekürzter Auszug (Kapitel 4, S. 129 – 141) aus dem Buch „Die vier Dimensionen der Bildung. Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen“, erschienen auf Deutsch im September 2017. Das Buch stammt von Charles Fadel, Maya Bialik und Bernie Trilling, mit einem Vorwort von Andreas Schleicher, übersetzt von Jöran Muuß-Merholz, und ist im ZLL21 e.V. – der Verlag erschienen. Das Buch wird ohne Absicht auf Gewinne via amazon vertrieben: für €5,99 (Taschenbuch) bzw. €0,99 (Kindle).
Die 4K-Skills, Kapitel 4 aus dem Buch „Vier Dimensionen der Bildung“ (PDF)
3. Ausgangslage und Grundlage
3.1 Vorgaben des Ministeriums
3.1.1 Medienkompetenzrahmen NRW
„Das Kompetenzmodell »Kompetenzen in der digitalen Welt« der Kultusministerkonferenz hat neue Anforderungen an schulisches Lernen formuliert. Mit dem im Dezember 2016 verabschiedeten Papier haben sich alle Bundesländer verpflichtet, im Bereich der Bildung in einer mediatisierten Welt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit zu setzen. Mit diesem Verständnis von erforderlichen Kompetenzen für das Lernen in der digitalen Welt ist die Grundlage für aktuelle und zukünftige Entwicklungen in den Bundesländern gelegt. Sie bilden auch den Ausgangspunkt für die Neufassung des Medienkompetenzrahmens NRW.“ (Medienberatung NRW 2018: 4)
„Die mit diesem Prozess einhergehenden Anforderungen, die an Lehrpersonen, Eltern und pädagogische Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit im Bildungsbereich gestellt werden, entwickeln sich im Zeitalter des digitalen Wandels stetig weiter. […] Mit der Neufassung des Medienkompetenzrahmens NRW hat Nordrhein-Westfalen sein bewährtes Instrument der systematischen Vermittlung von Medienkompetenz nun konsequent auf nationale und internationale Entwicklungen abgestimmt. Die sechs Kompetenzbereiche mit insgesamt 24 Teilkompetenzen zielen dabei in ihrer Gesamtheit nicht nur auf eine systematische Medienbildung entlang der gesamten Bildungskette. Sie beziehen schulische wie außerschulische Lernorte ein und bilden die Leitli- nie für die anstehende schrittweise Überarbeitung aller Kernlehrpläne für die Unterrichtsfächer.“ (ebd.: 5)
„Der Kompetenzrahmen weist sechs Kompetenzbereiche aus:
![](https://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/medienkompetenzrahmen-ueberblick.png)
- Bedienen und Anwenden beschreibt die technische Fähigkeit, Medien sinnvoll einzusetzen und ist die Voraussetzung jeder aktiven und passiven Mediennutzung.
- Informieren und Recherchieren umfasst die sinnvolle und zielgerichtete Auswahl von Quellen sowie die kritische Bewertung und Nutzung von Informationen.
- Kommunizieren und Kooperieren heißt, Regeln für eine sichere und zielgerichtete Kommunikation zu beherrschen und Medien verantwortlich zur Zusammenarbeit zu nutzen.
- Produzieren und Präsentieren bedeutet, mediale Gestaltungsmöglichkeiten zu kennen und diese kreativ bei der Planung und Realisierung eines Medienproduktes einzusetzen.
- Analysieren und Reflektieren ist doppelt zu verstehen: Einerseits umfasst diese Kompetenz das Wissen um die Vielfalt der Medien, andererseits die kritische Auseinandersetzung mit Medienangeboten und dem eigenen Medienverhalten. Ziel der Reflexion ist es, zu einer selbstbestimmten und selbstregulierten Mediennutzung zu gelangen.
- Problemlösen und Modellieren verankert eine informatische Grundbildung als elementaren Bestandteil im Bildungssystem. Neben Strategien zur Problemlösung werden Grundfertigkeiten im Programmieren vermittelt sowie die Einflüsse von Algorithmen und die Auswirkung der Automatisierung von Prozessen in der digitalen Welt reflektiert.“ (ebd.: 7)
„Somit ist der Medienkompetenzrahmen NRW das zentrale Instrument für eine systematische Medienkompetenzvermittlung und enthält Elemente informatischer Grundbildung. Damit bildet er den verbindlichen Orientierungsrahmen für die (Weiter-)Entwicklung des schulischen Medienkonzepts, das alle Schulen in NRW bis spätestens 2021 erstellen sollen. […]Die so entstehenden Medienkonzepte sind Bestandteil des Schulprogramms und liefern die pädagogische Begründung für die Antragstellungen bei den Schulträgern für IT-Investitionen.“ (ebd.: 8)
3.1.2 Schulisches Medienkonzept
In der KMK-Vereinbarung „Bildung in der digitalen Welt“ wird formuliert, dass „das Lernen mit und über digitale Medien und Werkzeuge bereits in den Schulen der Primarstufe beginnen“ soll (Kultusministerkonferenz 2016: 11). „Die Länder beziehen in ihren Lehr- und Bildungsplänen sowie Rahmenplänen, beginnend mit der Primarschule, die Kompetenzen ein, die für eine aktive, selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalen Welt erforderlich sind. Dies wird nicht über ein eigenes Curriculum für ein eigenes Fach umgesetzt, sondern wird integrativer Teil der Fachcurricula aller Fächer.“ (ebd.: 11).
„Die Länder haben sich dabei verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass alle Schülerinnen und Schüler, die zum Schuljahr 2018/2019 in die Grundschule eingeschult werden oder in die Sek I eintreten, bis zum Ende ihrer Pflichtschulzeit die in diesem Rahmen formulierten Kompetenzen erwerben können.“ (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen 2018a: 1).
Gemeinsam mit den schulinternen Lehrplänen nimmt dabei das Medienkonzept in der Schule eine zentrale Rolle ein, damit „das Lernen und Leben mit digitalen Medien zur Selbstverständlichkeit im Unterricht aller Fächer werden kann und alle Fächer ihren spezifischen Beitrag zur Entwicklung der geforderten Kompetenzen beitragen“ (ebd.). Darüber hinaus stellt das Medienkonzept eine wichtige Basis des gelingenden Prozesses im Rahmen der gemeinsamen Verantwortung für die digitale Bildung in der Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Schulträger dar.“ (ebd.).
In der Schulmail vom 26.06.2018 hat das Ministerium für Schule und Bildung mitgeteilt, dass es „um eine gegebenenfalls notwendige Überarbeitung der Medienkonzepte […] bis spätestens zum Schuljahresende 2019/2020“ (ebd.) bittet.
„Bei der Erstellung und Weiterentwicklung schulischer Medienkonzepte geht es zentral darum, in einem Aushandlungsprozess ein gemeinsames Verständnis über die eigenen schulischen Zielsetzungen zu schaffen. Dieser Aushandlungsprozess und die Vereinbarung von Zielsetzungen bilden die Grundlage für erfolgreiche Schulentwicklungsprozesse und damit für Qualitätssicherung und -entwicklung. Wenn sowohl fachliche als vor allem auch überfachliche Zielsetzungen verankert werden sollen, ist ein zwi-schen den Fächern bzw. Fachgruppen abgestimmtes Konzept wichtig.“ (Eickelmann 2017: 51)
Die Zielsetzung dabei ist, die Teilkompetenzen des Medienkompetenzrah-mens NRW in den schulinternen Lehrplänen so auszuweisen, dass aus ihnen methodisch-didaktische Vereinbarungen zur Unterrichtsgestaltung hervorgehen. Die Bedeutung schulinterner Lehrpläne wird im Online-Unterstützungsportal zum Referenzrahmen Schulqualität wie folgt beschrieben: „(Standort)spezifische Lehrpläne konkretisieren die pädagogisch-didaktisch weitgehend offen gehaltenen Landesvorgaben und werden somit zu einem Bindeglied zur Unterrichtspraxis mit ihren schülerspezifischen, sozialen und regionalen Bedingungen vor Ort.“ (Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule 2017, Erläuterungen zum Kriterium 2.1.3) Die Abteilung 4 der Bezirksregierung Münster hat in der Broschüre »Erstellung schulinterner Lehrpläne – Handreichung für Schulen« (vgl.: Abteilung 4 der Bezirksregierung Münster 2018) die Standards für schulinternen Lehrpläne dokumentiert und die entsprechenden Unterstützungssysteme abgebildet.
3.1.3 Schulprogramm
Ausgehend von der Funktion des Medienkonzeptes ist seine (Weiter-)Entwicklung Teil der als systematischer Prozess anzulegenden Schul- und Unterrichtsentwicklung, die als Einheit von systematisch aufeinander bezogener Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung zu sehen ist.
Im Schulprogramm formuliert die Schule Entwicklungsvorhaben, an denen zielgerichtet gearbeitet wird. Es „enthält als Grundbestandteile eine Schuldarstellung (Elemente sind z. B. Leitbild einer Schule, pädagogische Grundorientierungen und Erziehungsauftrag, Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit) und eine Planung der Schulentwicklung (mit den Elementen Entwicklungsziele, Arbeitsplan, Fort-bildungsplanung, Planungen zur Evaluation). Dabei sind die Felder Unterricht und Erziehungsarbeit unter Einbeziehung des Prinzips der umfassenden Förderung aller Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise zu berücksichtigen. Die Schulen schreiben das Schulprogramm regelmäßig fort und überprüfen in regelmäßigen Abständen die Wirksamkeit des Schulprogramms sowie den Erfolg ihrer Arbeit.“ (Ministerium für Schule und Weiterbildung 2005).
3.2 Datenschutz und Datensicherheit
Mit der gestiegenen Bedeutung des Lernens in der digitalen Welt geraten auch Datenschutzfragen zunehmend in den Fokus. Informationelle Selbstbestimmung ist ein Grundrecht. Der Schutz von personenbezogenen Daten spielt deshalb in allen Bereichen des Schullebens eine Rolle, im Unterricht sowie in der Schulverwaltung.
Für Schulen ergibt sich die Aufgabe, Kinder und Jugendliche für einen selbstbestimmten, verantwortungsvollen Umgang mit ihren persönlichen Daten zu sensibilisieren und im Rahmen ihres Bildungsauftrages auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW die entsprechenden Kompetenzen zu vermitteln. Die folgenden Teilkompetenzen des Medienkompetenzrahmens NRW haben einen konkreten Bezug zu dieser Thematik.
KOMPETENZBEREICH | Teilkompetenz |
1. BEDIENEN UND ANWENDEN | 1.3 Datenorganisation 1.4 Datenschutz und Informationssicherheit |
2. INFORMIEREN UND RECHERCHIEREN | 2.4 Informationskritik |
3. KOMMUNIZIEREN UND KOOPERIEREN | 3.4 Cybergewalt und Cyberkriminalität |
4. PRODUZIEREN UND PRÄSENTIEREN | 4.4 Rechtliche Grundlagen |
5. ANALYSIEREN UND REFLEKTIEREN | 5.4 Selbstregulierte Mediennutzung |
6. PROBLEMLÖSEN UND MODELLIEREN | 6.4 Bedeutung von Algorithmen |
Gleichzeitig müssen die Daten von Lernenden und Lehrkräften in Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorgaben u. a. aus
- dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15.12.1983, BVerfGE 65.1,
- dem Art. 4 Abs. 2 der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen,
- dem Schulgesetz NRW (insbesondere §§120 bis 122),
- der Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen, Schülern und Eltern (VO-DV I) des Landes NRW,
- der Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten der Lehrerinnen und Lehrer (VO-DV II) des Landes NRW,
- der Dienstanweisung für die automatisierte Verarbeitung von personenbezoge-nen Daten in der Schule (RdErl. d. Ministeriums für Schule und Bildung v. 19.01.2018 – 222-2.06.08.03.01-17491),
- dem Datenschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (DSG NRW) und
- der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU
verarbeitet werden.
In den Prozessen der mit der Erstellung des Medienkonzeptes verbundenen Schulentwicklung müssen die Fragen des Datenschutzes durchgängig mit bedacht und gestaltet werden. Dies gilt beispielsweise bei
- der Schaffung der IT-Grundstruktur, insbesondere der Einrichtung eines flächendeckenden WLAN und der damit verbundenen Architektur der zentralen IT- und Netzwerkdienste,
- der Einbindung von mobilen Endgeräten der Schülerinnen und Schüler,
- der Gestaltung der schulinternen Regeln und Nutzungsvereinbarungen im Umgang mit digitalen Medien,
- der Einrichtung digitaler pädagogischer Dienste sowie
- der Planung von Qualifizierungsmaßnahmen für die Lehrkräfte.
„Mit Landesrecht ist entsprechend festgelegt, dass für Schulen in kommunaler und staatlicher Trägerschaft vom Schulamt jeweils für alle Schulen im Schulamtsbezirk zuständige Datenschutzbeauftragte bestellt werden.“ (Allhoff und Morbach 2019: 18) Diese können beratend in die Entwicklungsprozesse einbezogen werden. Eine Liste mit den zuständigen Datenschutzbeauftragten findet sich auf den Internetseiten der Medienberatung NRW (Medienberatung NRW 2019b). Weitergehende Informationen zu diesem Themenfeld gibt die von der Medienberatung NRW herausgegebene Broschüre „Datenschutz an Schulen in NRW“ (Allhoff und Morbach 2019).
3.3 Kriterien zur Beschreibung des Standes der Medienkonzeptentwicklung
Dieses Medienkonzept dokumentiert in fünf Dimensionen den Stand der Medienkompetenzentwicklung in unserer Schule.
![](https://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/06/19-06-07-BRMS-Handreichung-Medienkonzeptentwicklung-1024x733.jpg)
Wir orientieren uns dabei an Kriterien zur Beschreibung des Standes der Medienkonzeptentwicklung der Bezirksregierung Münster.
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/06/Kriterien_UE_und_OE-741x1024.png)
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/06/Kriterien_KE_PE_und_TE-849x1024.png)
4. Unterrichtsentwicklung
4.1 Fächerübergreifende didaktisch-pädagogische Grundsätze
Pädagogische Ausrichtung der Steverschule
Die Steverschule ist eine Förderschule für Schülerinnen und Schüler, die einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung aufweisen und im Rahmen der Regelschule nicht hinreichend gefördert werden können.
Unsere Arbeit ist in erster Linie auf die Weiterentwicklung der Fähigkeiten zu emotionalem Erleben und sozialem Handeln gerichtet. Dabei unterstützen und begleiten wir die Schülerinnen und Schüler durch ein breites Angebot spezifischer individueller Hilfen. Hierbei liegt das besondere Augenmerk auf der gesellschaftlichen Integration durch die Förderung personaler und fachlicher Kompetenzen.
- Durch engagiertes, zuverlässiges und partnerschaftliches Verhalten bauen wir Vertrauensverhältnisse zu Schülerinnen und Schülern, Eltern und Erziehungsberechtigten auf.
- Vielfältige Kooperation mit anderen Institutionen ist eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit.
- Wir schauen genau hin, was das Kind oder der Jugendliche braucht, und mischen uns ein.
- Förderung geschieht auf der Grundlage individueller Förderpläne.
- Wir unterrichten in kleinen Klassen.
- Wir arbeiten nach dem Klassenlehrerprinzip, um eine Vertrauensbasis für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
- Kontinuierliche, individuelle Hilfen in kleinen Gruppen bestimmen den Schulalltag.
- Rituale und Verstärkerprogramme geben den Schülerinnen und Schülern einen verlässlichen Rahmen.
- Rhythmisierung von Wochenbeginn, Wochenabschluss und Tagesablauf in den Klassen geben Halt und Orientierung.
- Innerhalb der Förderung steht Überschaubarkeit, Verlässlichkeit, Stetigkeit und Sicherheit im Vordergrund.
- Authentisches Verhalten, Klarheit und Konsequenz bei Interventionen und Flexibilität in der Unterrichtsplanung und -durchführung sind wichtige Bestandteile der Unterrichtsgestaltung.
- Rhythmus von Anspannung und Entspannung für Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer machen unseren Unterricht lebendig (Lernphasen und Spielphasen, Zeit für Bewegung und Kommunikation, Lernen mit allen Sinnen).
- Arbeitsformen, die handlungsorientiertes Lernen und lebenspraktische Erfahrungen ermöglichen, haben besondere Bedeutung. Praktisches Lernen dient der Erweiterung der Handlungskompetenz und Handlungsfähigkeit.
- Wir beteiligen unsere Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung des Schullebens und berücksichtigen ihre individuellen Wünsche und Ideen.
- Wir bieten außerunterrichtliche Angebote, die Gemeinschaftserlebnisse und Lernen an anderen Orten ermöglichen.
- Intensive Berufsorientierung und Vorbereitung (Betriebserkundungen und Betriebspraktika).
- In unserer Arbeit sind wir darum bemüht die Stärken unserer Schüler zu erkennen und weiter zu entwickeln. Eine intensive Beziehungsarbeit mit den Schülern stellt dabei eine wichtige Grundlage dar.
- Neben den regulären Unterrichtsangeboten prägen noch viele weitere Schwerpunkte unser Schulleben. In den vergangenen Jahren haben wir durch Theaterstücke, Zauberei und Akrobatik, Fertigung von Kunstobjekten und Spielen, Projekten im Bereich Hauswirtschaft und Werken, Musikveranstaltungen (Trommeln) unseren Schülern Erfolgserlebnisse und Stolz auf ihre eigenen Leistungen vermitteln können. Mit der Teilnahme an Kreativwettbewerben sind wir mit beachtlichen Preisen ausgezeichnet worden.
- Weitere Angebote:
- Sport, Freizeit- und Erlebnisangebote
- Möglichkeiten zur Durchführung von Schülerbetriebspraktika in den Werkstätten vor Ort
- Teilnahme am Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule/Beruf in NRW
Standort Alexianer Martinistift
Die Steverschule unterhält in der Heimeinrichtung Alexianer Martinistift in Nottuln-Appelhülsen eine Nebenstelle. Dort unterrichten wir alle schulpflichtigen Kinder- und Jugendlichen. Die Förderschwerpunkte liegen in dem Bereich emotionale und soziale Entwicklung sowie im Bereich Lernen .
Leitbild der Steverschule
Die Schule besitzt ihren neuen Namen „Steverschule“ offiziell seit dem 01.08.2019. Die Namensänderung erfolgte vor dem Hintergrund des Umzuges des Hauptgebäudes von Lüdinghausen nach Nottuln, da es dort bereits eine gleichnamige Grundschule gibt. Die Schule wurde nach dem Fluss Stever benannt, der in der Nottulner Bauernschaft Uphoven in den Baumbergen entspringt.
Die Stever steht als verbindendes Element in der Region und symbolisiert damit auch die Aufgabe der Schule. Sie ist ein Ort des gemeinsamen Lernens für Kinder und Jugendliche in der Region. So wie die Stever ihrem Ziel entgegenstrebt, sind die Schüler und Schülerinnen gefordert, ihre individuellen Lebensziele zu entdecken, zu entwickeln und erfolgreich zu verwirklichen. In der Steverschule stehen die Individualität, Vielfalt, Persönlichkeit, Lebendigkeit sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns.
Im Zuge der Entwicklung eines Medienkonzeptes machen wir uns gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen auf die digitale Reise von der Quelle bis zur Mündung. Wir möchten dabei gemeinsam mit ihnen im Fluss sein, mitschwimmen, uns treiben lassen, nicht untertauchen, Gefahren einschätzen und vermeiden, uns mitreißen lassen und das Ufer im Auge behalten.
Durch die Integration des Medienkompetenzrahmens NRW in unsere schulinternen Lehrpläne wird eine systematische, fächerübergreifende Vermittlung von Medienkompetenzen ermöglicht.
Wir möchten alle Teilkompentenzen spiralcurricular auf unterschiedliche Fächer verteilen und dazu auch schulinterne und -externe Projekte planen. Wir achten darauf, dass eine Teilkompetenz immer in mehreren Fächern und Jahrgangsstufen berücksichtigt wird, damit eine langfristig wirksame und sich stetig vertiefende Medienkompetenzentwicklung entsteht.
Neben dem Medienkompetenzrahmen NRW orientieren wir uns als Förderschule am Medienpass NRW einem Angebot, mit dem die Landesregierung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW und Medienberatung NRW Erziehende und Lehrkräfte bei der Vermittlung von Medienkompetenz unterstützt.
Wir können den Kompetenzerwerb bereits mit bestehenden Unterrichtseinheiten verknüpfen. Es hat manchmal ausgereicht einzelne Schwerpunkte zu verschieben oder zu ergänzen.
Der Medienkompetenzrahmen NRW
- gibt die Leitlinie für die anstehende und schrittweise Überarbeitung aller Kernlehrpläne vor, durch die die Kompetenzen des Medienkompetenzrahmens NRW dann in allen Fächern und Schulstufen verbindlich festgeschrieben sind.
- leistet Orientierung bei der (Weiter-)Entwicklung schulinterner Lehrpläne.
- ist verbindlicher Orientierungsrahmen für die Weiterentwicklung des schulischen Medienkonzepts.
- bietet Orientierung bei der Entwicklung von Ausbildungskonzepten in der Lehreraus- und -fortbildung an Hochschulen und Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung.
Ausgangslage der Steverschule
Der Hauptstandort ist zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 in Nottuln bezogen worden. Dem Umzug ging eine Planungsphase von ca. 3 Jahren voraus, die alle Beteiligten im hohen Maße gefordert hat und noch fordert. Die Baumaßnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen und werden sich voraussichtlich noch bis zum Ende des Schuljahres erstrecken. Der Schwerpunkt der Schulentwicklung liegt daher aktuell in der räumlich-sächlichen Ausgestaltung der Schule und den damit verbundenen neuausgerichteten Konzepten sowie der räumlichen Erschließung des neuen Gebäudes und des neuen Schulumfeldes.
Die Steverschule unterrichtet in diesem Schuljahr an den beiden Standorten Nottuln und Martinistift (starke Schülerschwankungen je nach Aufnahmekapazität der Heimeinrichtung) rund 150-160 Schüler. Die Klassen- und Schülerverteilung in Nottuln sieht wie folgt aus:
- 5 Klassen im Grundschulbereich mit insgesamt 42 Schülern
- 8 Klassen im Hauptschulbereich mit insgesamt 68 Schülern
- 5 Klassen (davon 3 in freiheitsentziehenden Maßnahmen)
im Alexianer Martinistift mit insgesamt 42 Schülern
Die Schülerinnen und Schüler werden von 30 Lehrkräften und 3 Schulsozialarbeitern im Bildungsgang der Hauptschule und im Bildungsgang Lernen unterrichtet bzw. gefördert.
4.2 Vereinbarungen und Maßnahmenplanung zur Verortung der Kompetenzen des Medienkompetenzrahmens in den schulischen Lehrplänen
Am 25.06.19 fand mit den Medienberatern des Kreises COE eine schulinterne Fortbildung statt. Im Rahmen dieser Auftaktveranstaltung erhielten die Lehrkräfte die Möglichkeit erste Apps mit dem Ipad zu erproben. Der Medienkompetenzrahmen wurde vorgestellt und die Lehrkräfte konnten sich mit ihren bisherigen Erfahrungen auf diesem verorten. Die rot markierten Textstellen im Medienkompetenzrahmen (Anlage MKR) stellen die bisherigen Erfahrungen der Lehrkräfte dar und bilden die Ausgangslage für die weiteren Überlegungen zum Bereich der Unterrichtsentwicklung.
Drei Unterrichtsbeispiele (vgl. Anhang) wurden bereits entwickelt und sollen auf die Plattform >Gute Lernaufgaben< gestellt werden.
Am 11.11.2019 fand an der Steverschule ein pädagogischer Ganztag statt. Das Lehrerkollegium erteilte einer Arbeitsgruppe den Auftrag, drei Unterrichtsvorhaben zu verschriftlichen, die sich am MKR orientieren. Diese Unterrichtsbeispiele wurden vorgestellt und als Grundlage für die weitere Arbeit vom Kollegium abgestimmt.
Konkrete Maßnahmen im Zeitraum 01.08.2019 bis 31.07.2022
29. Oktober 2019 | Fortbildung mit den Medienberatern „Wie kann ich mein Gerät sicher machen“Erarbeitung von Nutzungsregeln! |
11.November 2019 | Erarbeitung eines Leitbildes der Steverschule unter Berücksichtigung der Entwicklung der Digitalisierung |
11. November 2019 | BewusstmachungsphaseAusarbeitung ausgewählter und durchgeführter Unterrichtsvorhaben zum Thema Medien (Unterrichtsbeispiele) |
09. Januar 2020 | Beratung durch die Medienberatung des Kreises COE |
März 2020 | BewusstmachungsphaseClustern/Erweitern der bisher durchgeführten Unterrichtsvorhaben zum Thema Medien (siehe Anlage) |
Bis Ende April 2020 | Erarbeitung der 15 Unterrichtsanliegen anhand der Matrix |
ab Mai 2020 | KuK lernen Bedienen und Anwenden der Geräte |
Juni 2020 | Vorbereitung der Einführung der Geräte |
September-Dezember 2020 | Einführung der Geräte mit den SuS – Bedienen und Anwenden |
Januar-Juli 2021 | Durchführung der 15 Unterrichtsanliegen und deren Evaluation zum Ende des Schuljahres 20/21 |
1. Halbjahr 20/21 | Fortbildung der KuK zu ausgewählten Anwendungen/Programmen/Apps |
2. Halbjahr 20/21 | Fortbildung der KuK zum Bereich Problemlösen und ModellierenErarbeitung der Teilkompetenzen bzw. Anliegen |
Schuljahr 21/22 | Durchführung der 19 Unterrichtsanliegen und deren Evaluation zum Ende des Schuljahres 21/22 |
Erläuterung zur Entwicklung des Medienkonzeptes:
- Intensive Bewusstmachung der bereits bestehenden Kompetenzen (Erfahrungen in mind. 15 Teilkompetenzen des Medienkompetenzrahmens)
=> Ein Großteil der Lehrkräfte hat großen Respekt vor dem Umgang mit den iPads, da ihnen dieses Medium bisher wenig vertraut ist. Die dazu durchgeführten schulinternen Fortbildungen stehen nicht in zeitlicher Nähe zur Einführung der Geräte. Der zeitliche Verzug des Umzuges, das noch nicht vorhandene Equipment sowie die baulichen Herausforderungen des noch nicht fertig renovierten Schulgebäudes lassen den Fokus aktuell nur bedingt auf die Medienkonzeptentwicklung lenken. Daher erscheint eine erneute Bewusstmachungsphase in Bezug zum MKR zur gegebener Zeit sinnvoll. Es ist wichtig, dass sich die KuK der Kompetenzen in den eigenen Reihen bewusst werden und den Schritt der Digitalisierung mit ihnen bereits vertrauten Themen und Inhalten gehen. - Jeweils 2 KuK erarbeiten unter Hinzunahme einer Matrix* ein Unterrichtsanliegen und machen einen Vorschlag für die Ausdifferenzierung in den Jahrgangsstufen und Verknüpfungen mit den Fächern sowie Projekte und didaktischen Überlegungen. Ggf. können auch sonderpädagogische Förderziele mit einbezogen werden.
=> Es erscheint sinnvoll, dass Lehrkräfte gemeinsam an Unterrichtsvorhaben arbeiten, da somit Synergieeffekte freigesetzt werden können. Bei der Teamzusammensetzung ist es wichtig, dass beide Akteure das geplante Vorhaben direkt in den Unterricht umsetzen können, da dadurch eine erhöhte Motivation und Effektivität gewährleistet ist. - Gewünschte bzw. erforderliche Geräte/Programme werden im Rahmen der Vorhabenplanung benannt und nach Möglichkeit angeschafft. Andere KuK können hierzu ggf. Vorschläge oder Anregungen ergänzen, jedoch im ersten Schritt nicht grundsätzlich einfordern. (Dies sollte in der Evaluationsphase erfolgen, denn es ist wichtig, gerade in der Einführungsphase die Lehrkräfte nicht mit gut gemeinten Ratschlägen zu überfordern).
- Die neuen Endgeräte werden von den KuK kennen gelernt und ein sicherer Umgang damit eingeübt. Nutzungsregeln werden erarbeitet.
=> Es muss davon ausgegangen werden, dass sich viele Fragestellung und damit verbunden auch Lösungsvorschläge erst durch den tatsächlichen Umgang mit den iPads ergeben. In dieser Phase sind das „Rollende System, die Patenschaften sowie der Medienzirkel“ von großer Bedeutung und sollte entsprechend auch zeitlich seine Berücksichtigung finden. - Das Einführen der Endgeräte wird mit den KuK vorbereitet (Die Teilkompetenzen Medienausstattung und Datenorganisation werden in einer oder mehreren pädagogischen Konferenzen abgestimmt, ein Team (Profiteam) hat hier bereits Vorarbeit geleistet. Die Abstimmung ist wichtig, da die Endgeräte voraussichtlich sofort flächendeckend eingesetzt werden und nicht sukzessive.
=> Gerade die Bereiche Handhabung, Lagerung, Sicherung, Datenschutz und Nutzungsregeln, Datenorganisation stehen hier besonders im Fokus. - Die Geräte werden bei allen SuS flächendecken eingeführt: Die Bedienung und Datenorganisation, ebenso die damit verbundenen Nutzungsregeln.
=> Es ist davon auszugehen, dass es in dieser Phase viele Rückkopplungen mit dem Kollegium geben muss, da sich bei der vorhandenen Schülerschaft erfahrungsgemäß sehr frühzeitig neue Fragestellungen ergeben, die einer Antwort bedürfen. Der Erfahrungs-austausch sollte daher in dieser Phase wöchentlich auf der Tageordnung der Teamsitzungen bzw. Lehrerkonferenzen stehen. - Die Unterrichtsvorhaben werden in einer Erprobungsphase innerhalb eines Schuljahres durchgeführt und evaluiert. So könnte jede Klasse eine Aufgabenstellung im Schuljahr intensiv bearbeiten.
=> Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es sinnvoll, dass sich die Kollegen in einem ersten Schritt intensiv mit einem Unterrichtsvorhaben beschäftigen, welches ihnen nicht ganz fremd ist. Es ist sinnvoll dieses intensiv vorzubereiten und auch entsprechend zu verschriftlichen. Damit kann es auch für andere Lehrkräfte nutzbar gemacht werden. Es ist davon auszugehen, dass innerhalb eines Unterrichtsvorhabens viele Teilkompetenzen des MKR berücksichtigt werden. - Der Bereich Problemlösen und Modellieren wird im Rahmen einer Fortbildung für die KuK behandelt. Vier Unterrichtsvorhaben hierzu werden erarbeitet und in das Medienkonzept mit dem Schuljahr 21/22 mit aufgenommen. Die bisher erarbeiteten Anliegen werden erneut erprobt und evaluiert.
=> Im Bereich Problemlösen und Modellieren scheinen die Lehrkräfte bisher auf begrenzte Erfahrungen zurückgreifen zu können, was eine Fortbildung erforderlich macht. - Das Medienkonzept wird sukzessive um weitere Unterrichtsvorhaben ergänzt.
=> Zum Ende des Schuljahres 2021/22 soll das Kollegium zu allen 24 Bereichen des MKR ein Unterrichtsvorhaben entwickelt und evaluiert haben. Diese 24 Unterrichtsvorhaben sollen dann die Grundlage bilden für die Weiterentwicklung bzw. Verknüpfung der Kernlehrpläne hinsichtlich der Nutzung der digitalen Medien. Dabei geht es darum, die Unterrichtsvorhaben in ein vereinbartes schulisches Konzept auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens zu überführen und fortschreiben. Durch das Erproben, das schriftliche Festhalten und Teilen (kollegialer Austausch) des Unterrichtsvorhabens ist eine gute Evaluationsgrundlage gegeben, um ggf. Planungen oder fachliche Ausrichtungen sowie den Einsatz der Medien und Programme zu optimieren oder auch zu bestätigen.
Geplant sind an der Steverschule zwei Gremien zur Koordinierung und Weiterentwicklung des Medienkonzeptes:
- „Arbeitsgruppe Medienkonzept“- Dieses Gremium plant weitere pädagogisch Konferenzen sowie Fortbildungen und bringt die Arbeitsergebnisse für die Weiterentwicklung des Medienkonzeptes zusammen. Sie übernimmt auch den planerischen und redaktionellen Teil.
- Das Profiteam übernimmt den First-Level-Support und hat seinen Arbeitsschwerpunkt darin, die KuK hinsichtlich der Endgeräte und der Bedienung fit zu machen und zu unterstützen.
4.3 MKR-Übersichtsmatrix mit der fachbezogenen Zuordnung der Kompetenzen des Medienkompetenzrahmens
Das folgende Raster zeigt eine erste Zuordnung der Fächer. Wir haben hier nur Beispiele aufgenommen, die sich im Unterricht bewährt haben und die eine Verbindlichkeit erhalten haben durch Integration in unsere schulinternen Lehrpläne. In allen Beispielen werden methodisch-didaktische Vereinbarungen zur Unterrichtsgestaltung deutlich.
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/bedienen_anwenden-300x300.png)
1. Bedienen und Anwenden – Ich weiß, wie man Medien nutzt.
1.1 Medienausstattung – Ich kenne verschiedene digitale Geräte und weiß, wie ich sie anwende.
1.2 Digitale Werkzeuge – Ich kann die Apps und Programme der Geräte bedienen.
- Jahreszeittypische Wetterphänomene im regionalen und familiären Kontext
- Digitales Protokoll – Trennverfahren in Stationsarbeit
1.3 Datenorganisation – Ich kann Dateien sichern speichern und wiederfinden.
1.4 Datenschutz und Informationssicherheit – Meine persönlichen Daten gehören mir! Ich schütze mich, indem ich diese nicht unüberlegt im Netz eingebe.
- Beispiele werden noch erarbeitet
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/informieren_recherchieren-300x300.png)
2. Informieren und Recherchieren – Ich finde, was ich will.
2.1 Informationsrecherche – Ich kenne Suchmaschinen und weiß, was ich dort eingebe.
2.2 Informationsauswertung – Ich kann aus vielen Suchergebnissen die passenden wählen.
- Jahreszeittypische Wetterphänomene im regionalen und familiären Kontext
- Digitales Protokoll – Trennverfahren in Stationsarbeit
2.3 Informationsbewertung – Ich kann zwischen Werbung und Information unterscheiden.
- Beispiele werden noch erarbeitet
2.4 Informationskritik – Ich weiß, wann und wo ich mir Hilfe hole, wenn mir etwas im Internet Angst macht.
- Beispiele werden noch erarbeitet
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/kommunizieren_kooperieren-300x300.png)
3. Kommunizieren und Kooperieren – Ich trete in Kontakt mit anderen.
3.1 Kommunikation- und Kooperationsprozesse – Ich kann digitale Geräte nutzen, um mich mit anderen auszutauschen.
3.2 Kommunikations- und Kooperationsregeln – Ich verhalte mich anderen gegenüber so, wie auch ich behandelt werden will.
- Beispiele werden noch erarbeitet
3.3 Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft – Ich kenne geeignete Seiten, auf denen ich als Kind meine Meinung äußern kann.
- Beispiele werden noch erarbeitet
3.4 Cybergewalt und -kriminalität – Ich weiß, wie ich mich bei Gewalt, Beleidigungen und Drohungen im Internet verhalte.
- Beispiele werden noch erarbeitet
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/produzieren_praesentieren-300x300.png)
4. Produzieren und Präsentieren – Ich gestalte mit digitalen Geräten
4.1 Medienproduktion und Präsentation – Ich habe digitale Medienprodukte gestaltet.
4.2 Gestaltungsmittel – Ich weiß, wie ich mit Bildern, Schriftarten und Tönen bestimmte Wirkungen erziele.
4.3 Quellendokumentation – Wenn ich Bilder oder Texte für meine Arbeit verwende, schreibe ich dazu, woher diese stammen.
- Beispiele werden noch erarbeitet
4.4 Rechtliche Grundlagen – Ich veröffentliche nicht ohne Erlaubnis Bilder oder Informationen von anderen.
- Beispiele werden noch erarbeitet
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/analysieren_reflektieren-300x300.png)
5. Analysieren und Reflektieren – Ich denke über meine Mediennutzung nach.
5.1 Medienanalyse – Ich kenne die Vielfalt der Medien in unserer Gesellschaft und deren Entwicklung.
- Beispiele werden noch erarbeitet
5.2 Meinungsbildung – Ich kenne Beispiele dafür, dass Medien meine Meinung beeinflussen.
- Beispiele werden noch erarbeitet
5.3 Identitätsbildung – Ich weiß, wie z.B. Computerspiele und Soziale Medien auf mich wirken können.
- Beispiele werden noch erarbeitet
5.4 Selbstregulierte Mediennutzung – Ich kenne Möglichkeiten, die Häufigkeit und die Art meiner Mediennutzung zu kontrollieren.
- Beispiele werden noch erarbeitet
![](http://k-plus.medienzentrum-coe.de/wp-content/uploads/2019/05/problemloesen_modellieren-300x300.png)
6. Problemlösen und Modellieren – Ich lerne programmieren.
6.1 Prinzipien der digitalen Welt – Ich weiß, dass ein Algorithmus ein Befehl ist. Dadurch funktionieren Geräte und Computer.
- Beispiele werden noch erarbeitet
6.2 Algorithmen erkennen – Ich kenne Beispiele für Algorithmen auch in meinem Alltag.
- Beispiele werden noch erarbeitet
6.3 Modellieren und Programmieren – Ich habe schon selbst programmiert.
- Beispiele werden noch erarbeitet
6.4 Bedeutung von Algorithmen – Ich kenne Beispiele dafür, wie digitale Geräte und Computer mein Leben beeinflussen.
- Beispiele werden noch erarbeitet
Wir haben mit allen Grund- und Förderschulen im Kreis Coesfeld vereinbart, dass wir gemeinsam weitere Unterrichtsbeispiele entwickeln, soweit es unsere aktuelle Ausstattung zulässt. Alle neuen Beispiele veröffentlichen wir auf der Online-Plattform der Grund- und Förderschulen im Kreis Coesfeld.
Wir nutzen die Unterstützung durch die Medienberater, durch die Fachmoderatoren des Kompetenzteams im Kreis Coesfeld und durch andere außerschulische Experten.
Dadurch ist und wird auch unser zukünftiger medialer Ausstattungsbedarf pädagogisch begründet.
5. Organisationsentwicklung
Die Medienkonzeptentwicklung als Teil des Schulentwicklungsprozesses und der Schulprogrammarbeit macht eine angemessene Organisationsentwicklung im System Schule notwendig. Prozesse auf der Organisationsebene sollten so gesteuert werden, dass möglichst alle Lehrkräfte mitgenommen werden, in jedem Fall aber alle Schülerinnen und Schüler erreicht werden (vgl. Eickelmann und Gerick 2017:70). Entscheidend für den Erfolg ist die Unterstützung durch die Schulleitung sowie die klare Ausweisung von Zielsetzungen für die einzelne Schule sind entscheidende Erfolgsfaktoren (vgl. ebd.:71).
Die Steuerung erfolgt über die gebildeten Arbeitsgruppen/Teams im Austausch mit dem Gesamtteam.
Wir haben uns Ziele gesetzt und Maßnahmen vereinbart: siehe hier im Bereich Unterrichtsentwicklung
Diese Meilensteine spiegeln auch die klare und transparente Aufgabenverteilung und Zuständigkeiten im Prozess der Medienkonzeptentwicklung wieder.
Die „Arbeitsgruppe Medienkonzept“ besteht aus 8 Lehrkräften. Das Profiteam besteht aus 4 Lehrkräften.
Zwei von den Lehrkräften arbeiten sowohl in der Arbeitsgruppe als auch im Profiteam, damit ein guter Austausch unter den Gremien gewährleistet ist.
Es findet eine Rückkoppelung mit der Steuergruppe der Schule statt, die übergeordnete pädagogische Fragestellungen koordiniert. Eine Vertretung der Arbeitsgruppe „Medienkonzept“ nimmt daran teil.
Die Steverschule auf dem Weg zur digitalen „Schulwelt“. Wie kann unser Weg dahin aussehen?
Die Förderung der Motivation der Lehrkräfte sowie eine adäquate Unterstützung stellen aktuell den vorrangigen Schwerpunkt zur Erstellung des Medienkonzeptes dar. Die Hardwarepflege-Wartung sowie App-Verwaltung wird über den Schulträger sichergestellt.
Das Profiteam bietet an:
- Einführung in die Geräte=> individuell im eigenen Klassenzimmer
- „Rollendes System“
Jede Woche Montag während der Teamsitzungen steht das Profiteam 15 Minuten zur persönlichen Beratung, Kennenlernen und Einführen in unterschiedliche Lernapps, Umgang mit den Geräten (z.B. Wie synchronisiere ich etc.) zur Verfügung - „Digitale“ Patenschaften mit festen Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen
- Vorhandene Unterrichtsbeispiele können im eigenen Unterricht erprobt werden
Ziel: Niedrigschwellige „Anfangsphase“=> iPads mit bekannten Unterrichtsformaten verknüpfen (beispielsweise Recherche, Präsentationen, etc.)
Medienzirkel
Mit Beginn des Schuljahres 20/21 werden in den Stufenkonferenzen die Unterrichtsvorhaben regelmäßig vorgestellt, damit alle von den Vorbereitungen profitieren.
Regeln für den Umgang mit der digitalen Ausstattung und Medien und für den Zugang zum Internet
Regeln sind ein sehr wesentlicher Bestandteil des Lernens an der Steverschule und für die Schülerinnen und Schüler unerlässlich. Die Erfahrung zeigt, dass die SuS schnell deutlich machen, an welchen Stellen sie einen regulativen Rahmen brauchen. Die täglichen Frühbesprechungen sind daher ein wichtiger Bestandteil, um flexibel und schnell auf erforderliche Situationen reglementierend einzugreifen.
Der geplante Einsatz der iPads stellt die Steverschule vor eine neue Herausforderung und damit auch die Schüler. Daher benötigen die SuS einen klaren Rahmen.
Folgende Grundsätze sind bereits klar:
- Die Lehrkraft entscheidet über den Einsatz der digitalen Medien.
- Die digitalen Medien dürfen nur nach ausdrücklicher Erlaubnis der Lehrkraft in den dafür vorgesehenen Räumen genutzt werden.
- Mutwillige Sachbeschädigung seitens der Schüler muss eine Wiedergutmachung erfahren.
- Die Inhalte müssen dem Jugendschutzgesetz entsprechen.
- Die SuS müssen über Chancen, aber auch Risiken und Gefahren im Umgang mit Medien aufgeklärt werden.
Folgende Grundsätze müssen noch erarbeitet werden:
Im Zuge des Einsatzes der iPads erarbeiten die Klassen Nutzungsregeln/Lagerungsregeln für die Endgeräte bei der Einführung. Diese werden in der Lehrerkonferenz eingebracht und zu einem einheitlichen Orientierungsrahmen zusammengefügt.
Darüber hinaus benötigt das Kollegium einen Verfahrensablauf bei auftretenden Problemen. Diese sollte nach Wunsch der Steverschule im Zuge der Einführung der Geräte mit dem Second-Level-Support des Schulträgers erstellt werden.
Evaluation
Die wöchentlichen Dienstbesprechungen, die geplanten Fortbildungen sowie Lehrerkonferenzen bieten die Möglichkeit der Zwischenevaluationen. So können zeitliche, organisatorische und pädagogisch inhaltliche Aspekte kritisch hinterfragt und ggf. angepasst werden oder auch neu gestaltet werden. Spätestens am Ende des Schuljahres 21/22 muss eine abschließende Evaluation des Gesamtprozesses mit einem Ausblick auf das weitere Vorgehen stattfinden. Aufnahme in den Schuljahresplan.
6. Personalentwicklung
Qualifizierung der Lehrkräfte:
- Befähigung der Lehrkräfte zum First-Level-Support und Behebung einfacher, wiederkehrender Fehlermeldungen, wenn möglich. In Kooperation mit dem Ansprechpartner des Schulträgers und dem Profiteam können Arbeitsabläufe vereinbart werden.
- Schulinterne Fortbildungen geben einen gemeinsamen Input für die Weiterarbeit.
- Die Arbeitsgruppe „Medienkonzept“ steuert den Prozess der Konzepterweiterung und Implementierung in den schulinternen Lehrplan.
- Die zwei Lehrkräfte, die in beiden Gremien arbeiten, übernehmen die Funktion der Medienbeauftragten und erhalten entsprechende Fortbildungsangebote.
Bedarfsgerechte Fortbildung im Bereich „Technische Qualifizierung“
- Eine Fortbildung zur Einweisung und Handhabung der iPads hat bereits am 25.06. und am 29.10.19 mit den Medienberatern des Kreises Coesfeld stattgefunden. Aufgrund der fehlenden zeitlichen Nähe zum Einsatz der Geräte wird eine erneute Fortbildung angeboten
- Im Rahmen der Teamsitzungen könnten auftretende Fragestellungen, die nicht vom Profiteam beantwortet werden können, gebündelt werden, um sie im Rahmen von Mediensprechstunden zu erörtern. Hierzu könnten Vertreter aus dem Bereich des IT des Kreises Coesfeld sowie Vertreter der Medienberatung eingeladen werden.
- Es erscheint wichtig, Fortbildung im Grundlagenbereich des First-Level-Supports anzubieten, damit alle Beteiligten auf einem Stand sind. Darüber hinaus sollen auch nicht technik-affinen Lehrkräfte einen Einstieg in dieses Thema erhalten, um eine höhere Kompetenz zu erzielen.
- Des Weiteren ist zum Fehlermanagement die Einrichtung eine >Meldekette< erforderlich:
- Direkte Information an den Schulträger
- Fehlermeldung an den Medienbeauftragten
- Evaluierung mit dem Schulträger/Medienbeauftragten zu festgelegten Terminen (Schuljahresplaner)
Pädagogische Qualifizierung
- Eine Schulleitungsfortbildung wäre wünschenswert.
- Die Fortbildungen für die Medienbeauftragten sowie für das Profi-Team sind geplant, wenn die Endgeräte zur Verfügung stehen.
- Schulinterne Fortbildungen, Einführungsveranstaltungen mit den Medienberatern, Hospitationen an anderen Schulen sowie schulinterne Hospitationen (kollegialer Austausch).
Die zwei Medienbeauftragten nehmen an der Gremienarbeit des Profiteams und der Arbeitsgruppe „Medienkonzept“ teil. Mind. ein Medienbeauftragter nimmt an der Steuergruppe teil, um den Arbeitsprozess dort einzubringen. Die Schulleitung ist Teil der Steuergruppe. Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Schulleitung und den Medienbeauftragten statt, um den Stand der Entwicklung zu evaluieren und ggf. neue Vereinbarungen zu erarbeiten. Die Schulleitung unterstützt ggf. an der Schnittstelle Schulträger und berät die Medienbeauftragten.
7. Kooperationsentwicklung
Die aktuelle Kooperation mit dem Schulträger ist sehr gut. Ein fester Ansprechpartner steht der Steverschule aktuell bei allen Fragestellungen zur Verfügung. Die auftretenden Probleme werden versucht zeitnah zu beheben. Hinsichtlich des First-Level-Support wird in einem festen Ablaufplan gemeinsam mit dem Schulträger erstellt.
Die Ausstattungsplanung ist mit dem Schulträger abgestimmt. Ein jährliches Treffen zur Überprüfung und ggf. der Optimierung der Ausstattung wird eingerichtet (Im Rahmen der Etatplanung). Es gibt Leitlinien zum störungsfreien Betrieb, Support sowie Administration der Ausstattung.
Aufgrund unseres aktuellen Umzuges ist es bisher noch zu keiner Kooperation mit anderen Schulen gekommen. Es bieten sich jedoch Kooperationen mit ortsansässigen Schulen (Grund- und Sekundarschule) an. Diese können ggf. im Rahmen eines ersten Kennen-Lernens initiiert werden.
Der Schulträger stellt sich als verlässlicher Partner dar.
Weitere außerschulische Kooperationspartner sind u.a.:
- die Agentur für Arbeit……
- das biologische Zentrum
- das Medienzentrum
- die Handwerksbildungsstätten
- örtliche Betriebe
- Kinder-und Jugendhilfeeinrichtungen
8. Technologieentwicklung
„Das „Lernen im digitalen Wandel“ stellt derzeit im Zusammenspiel von Schulen und Schulträgern die zentrale Herausforderung dar. Von schulischer Seite gilt es, die Thematik pädagogisch in Medienkonzepte zu verankern und zu verstetigen.
Den Schulträgern kommt die Verantwortung für die Ausstattung der Schulen zu, die in Form von Medienentwicklungsplänen festgeschrieben für Verlässlichkeit sorgen soll. Dabei gelingt die Bewältigung dieser beiden, miteinander verbundenen Aufgaben nur im engen Zusammenspiel.
[…] Es ist deutlich geworden, dass es viele gemeinsame Fragen und Klärungsbedarfe vor Ort gibt. Gleichzeitig bieten sich gute Möglichkeiten der gemeinde- und schulübergreifenden Zusammenarbeit.
Um die Zielsetzung zu erreichen, möglichst optimale Voraussetzungen für das digitale Lernen zu schaffen, scheint es sinnvoll zu sein, den Weg dorthin gemeinsam zu beschreiten. Ein abgestimmtes Vorgehen von Schulen und Schulträgern und zwischen den Kommunen kann dabei helfen, die Herausforderungen, die mit dem digitalen Wandel im Bildungssystem verbunden sind, besser und einfacher zu bewältigen.
Das vorliegende Papier versteht sich als wichtiger Orientierungsrahmen, der die örtlichen Entscheidungen für das Lernen im digitalen Wandel forcieren und die noch bestehenden Unsicherheiten abbauen soll.“ (Lernen im digitalen Wandel – Schulisch kommunale Praxis im Kreis Coesfeld, 2018: 2f.)
„Die Strategie der Kultusministerkonferenz zur „Bildung in der digitalen Welt“, diegemeinsame Erklärung „Schule in der digitalen Welt“, das Konzept der Bezirksregierung Münster „Gestaltung der schulischen Bildung in einer digitalten Gesellschaft“ und die Digitaloffensive Schule NRW des Ministeriums für Schule und Bildung NRW bilden den verbindlichen Orientierungsrahmen für das Lernen im digitalen Wandel.
Die schulisch-kommunale Praxis im Kreis Coesfeld konzentriert sich auf die Umsetzungvon zwei parallel laufenden Prozessen:
Aufgabe der Schulträger ist die Schaffung einer IT-Grundstruktur. Entsprechende Bundes- und Förderprogramme wurden vom Land aufgelegt. Diese Grundstrukturen können ohne ausdifferenziertes Medienkonzept der Schulen geschaffen werden. Dazu gehören die Anbindung der Schule an das Glasfasernetz, eine aktuelle Netzwerkverkabelung und W-LAN in allen Unterrichtsräumen sowie die Bereitstellung einer Supportstruktur und Finanzplanung für Unterhalt und Wiederbeschaffung.
Aufgabe der Schule ist die Erstellung eines f.cherübergreifend Medienkonzeptesauf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW. Die Medienkonzepte der Schulen sollen bis Ende des Schuljahres 2019/20 fertiggestellt sein. Der entsprechende Rechtsrahmen wird zur Zeit vom Ministerium für Schule und Bildung erstellt. Der Medienkompetenzrahmen NRW ist das zentrale Element für eine systematische Medienkompetenzvermittlung in Schulen. Aufgabe der Schulen ist es dabei Unterrichts- und Personalstrukturen vor dem Hintergrund der digitalen Bildung weiterzuentwickeln.
Auf der Basis des Medienkonzeptes entstehen Anforderungen an eine lernförderliche IT-Ausstattung für die Schulen im Kreis Coesfeld. Die Bereitstellung einer passenden Hard- und Softwareausstattung ist eine wichtige Voraussetzung für das pädagogische Gelingen des Medienkonzeptes.
Hier gelten folgende Empfehlungen:
- Präsentationsmedien und -technik sind für Schulen ein unabdingbaresGrundwerkzeug. Aufgrund der technischen und preislichen Entwicklung bieten sich hier passive Großbildschirme (Displays) an. Vorteil: Die Interaktivität geht über in Schülerhand.
- Digitale Endgeräte: Jedes Lernen mit digitalen Inhalten benötigt digitale Endgeräte für die Hand der Schülerinnen und Schüler. Das iPad als mobiles Endgerät ist besonders für pädagogische Anwendungen geeignet. Die leichte Administrierbarkeit, die lange Verfügbarkeit des Betriebssystems und die Vielfalt der verfügbaren Software sprechen für die Nutzung von iPads im Unterricht.
- Es sind Synergieeffekte zu erwarten, wenn die Schulträger zentral und einheitlich ausstatten sowie im Bereich Wartung/Support/Betrieb zusammenarbeiten.
Die kommunale Medienentwicklungsplanung hat für die Schulträger im Kreis Coesfeld einen hohen Stellenwert. Die Medienentwicklungsplanung schafft Arbeits- und Kooperationsstrukturen, um die Prozesse der Fortschreibung der schulischen Medienkonzepte und der Schaffung von IT-Grundstrukturen bzw. der lernförderlichen IT-Ausstattung auf Schulträgerebene abzustimmen.
Die Medienberater stehen bei den beschriebenen Prozessen als Berater zur Verfügung und bieten zusammen mit dem Kompetenzteam nachhaltige Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer an.
Die schulisch-kommunale Zusammenarbeit ist ein Erfolgsgarant für das Lernenim digitalen Wandel im Kreis Coesfeld.“ (Lernen im digitalen Wandel – Schulisch kommunale Praxis im Kreis Coesfeld, 2018: 4f.)
Ausstattungsplan und technisch pädagogisches Einsatzkonzept
1. Bestandsaufnahme und benötigte Ausstattung der IT-Grundstruktur der Schule (Fördergegenstand 2.1)
Internetanschluss – Breitbandversorgung
- Ist-Stand
- Breitbandanschluss: keine Glasfaseranschluss
- Up- und Download: 2 Megabit
- 2 zusätzliche DSL-Anschlüsse für die Telekommunikation
- Maßnahme
- Glasfaseranschluss durchführen
Digitale Vernetzung
- Ist-Stand
- Art der Netzwerkverkabelung: Die Inhouseverkabelung ist Gigabitfähig, mindestens CAT 7
- In allen pädagogisch genutzten Räumen sind ausreichend Steckdosen vorhanden
- Alle pädagogisch genutzten Räume sind mit je zwei Netzwerksteckdosen ausgestattet.
Schulisches WLAN
- Ist-Stand
- Flächendeckendes freies WLAN in allen pädagogisch genutzten Räumen, mit getrennten Zugängen für Schüler, Lehrer und Gäste
- Ausstattungsbedarf und Maßnahme
- keine
Zentrale IT- und Netzwerkdienste für das schulische WLAN
- Ist-Stand
- Wir betreiben in der Schule einen Windowsserver nach aktuellem Standard
- Back-Up über IT-Kreis Coesfeld und zusätzliche Festplatte
- Zum jetzigen Zeitpunkt verfügen die Lehrkräfte über keine dienstlichen E-Mail-Adressen. Im Kollegium wurde einstimmig beschlossen „Logineo“ als Kommunikationsplattform zu nutzen
- keine Software für Stunden-/Vertretungsplanung
- Ausstattungsbedarf
- Software für Stunden-/Vertretungsplanung
- Beauftragung Logineo durch den Schulträger
- MacMini als Cachingserver für mobile Endgeräte
Anzeige- und Interaktionsgeräte
- Ist-Stand
- Standort Nottuln: Alle Klassenräume sowie der Naturwissenschaftsraum (stationäre passive Bildschirme) und der Versammlungsraum / Psychomotorikraum (stationärer Beamer) der Schule verfügen über Präsentationsgeräte (Standort Nottuln), insgesamt 17 Räume, HDMI-Anschlüsse und AppleTV sind vorhanden
- Kompatibilität und Steuerung mit den schulgebunden Endgeräten (Lehrer und Schüler) ist sichergestellt
- Ausstattungsbedarf:
- Standort Nottuln: Ergänzung der Display/AppleTV-Kombinationen durch 17 iPads/Halterung/Stift/Tastatur
- Standort Martinistift: 5 Anzeige- und Interaktionsgeräte-Sets bestehend aus passivem Display, AppleTV, iPad, Halterung, Stift und Tastatur
- Pädagogische Begründung
- Mit den gewählten Anzeige- und Interaktionsgeräten ermöglichen wir Interaktivität in Schülerhand – das entspricht unseren pädagogischen und didaktischen Entscheidungen
- Unsere Unterrichtsbeispiele zum Medienkompetenzrahmen NRW, die wir in schulinternen Lehrplänen systematisch verankert haben, zeigen die Notwendigkeit
- Wir setzen auf eine Lösung mit hoher Akzeptanz bei vielen Schulen im Kreis Coesfeld. Es ist also keine Insellösung
- Die Standardisierung im Bereich der Anzeige- und Interaktionsgeräte ermöglicht eine effiziente Wartungs- und Supportstruktur durch die IT des Schulträgers
- Im Orientierungsrahmen zwischen Schulträgern und Schulen wird diese Lösung empfohlen
2. Bestandsaufnahme und benötigte Ausstattung der Digitalen Arbeitsgeräte der Schule (Fördergegenstand 2.2)
- Ist-Stand
- Digitale Arbeitsgeräte für die technisch-naturwissenschaftliche Bildung sind nicht vorhanden
- Digitale Arbeitsgeräte für die berufsbezogene Bildung sind nicht vorhanden
- Digitale Arbeitsgeräte als Bestandteil schulgebundener Lehrerarbeitsplätze: In unserem Lehrerzimmer und in der Verwaltung nutzen wir 10 PC’s, Windows 10
- Digitale schulgebundene Arbeitsgeräte für Schüler: keine
- Weitere Digitale Arbeitsgeräte: Multifunktionskopierer in der Verwaltung
- Ausstattungsbedarf:
- In jeder Klasse (13) je ein Laptop, Betriebssystem MacOS und Drucker
- Microsoft Office-Umgebung für alle stationären und mobilen Endgeräte der Schule
- 2 x Lernumgebung für Programmieranfänger, z.B. Lego WeDo, im Bereich Grundschule, 5 x Lernumgebung Programmieren, z.B. Lego Mindstorms, in der Sekundarstufe
- Pädagogische Begründung:
- Die lernförderliche IT-Ausstattung baut auf der IT-Grundausstattung auf und basiert auf unseren pädagogischen Entscheidungen, Konzepten, Unterrichtsbeispielen und schulinternen Lehrplänen
- Mit Wahl einheitlicher Betriebssysteme (iOS/MacOS) machen wir die Integration und Nutzung der Medien und der Ausstattung im Unterricht einfacher
- technische Einweisung und pädagogische Qualifizierung für das gesamte Kollegium wird durch den gemeinsamen Standard effizienter und lässt sich schneller umsetzen
- hohe Akzeptanz im Kollegium
- Lernumgebung für Programmieranfänger ist notwendig, um Elemente aus dem Kompetenzbereich Problemlösen und Modellieren des Medienkompetenzrahmens NRW abzudecken
3. Bestandsaufnahme und benötigte Ausstattung der Schulgebundenen mobilen Endgeräte (Fördergegenstand 2.3)
Schulgebundene mobile Endgeräte
- Ist-Stand
- keine
- Ausstattungsbedarf:
- iPad-Ausstattung in 15er-Schritten bis hin zu einer 1:1 Ausstattung in Schülerhand, inklusive Schutzhüllen
- 50 Stifte
- Pädagogische Begründung:
- Die lernförderliche IT-Ausstattung baut auf der IT-Grundausstattung auf und basiert auf unseren pädagogischen Entscheidungen, Konzepten, Unterrichtsbeispielen und schulinternen Lehrplänen
- Zur flächendeckenden Umsetzung individueller Fördermaßnamen ist perspektivisch eine 1:1 Ausstattung notwendig
- Da viele der Schülerinnen und Schüler einen Unterstützungsbedarf im Bereich des sachgerechten Umgangs mit Materialien haben, erhöht es die Motivation und die Verantwortungsbereitschaft der SuS sehr, wenn sie Verantwortung für ein für sie persönlich bereit gestelltes Gerät übernehmen müssen. Es vermeidet den Faktor der Verantwortungs-diffusion.
- Die SuS benötigen die individuelle technische Ausstattung zum Erwerb digitaler Kompetenzen im Kontext der Erarbeitung unterrichtlicher Aufgaben.
- Mit Wahl einheitlicher Betriebssysteme (iOS/MacOS) machen wir die Integration und Nutzung der Medien und der Ausstattung im Unterricht einfacher
- technische Einweisung und pädagogische Qualifizierung für das gesamte Kollegium wird durch den gemeinsamen Standard effizienter und lässt sich schneller umsetze
- hohe Akzeptanz im Kollegium
4. Regionale Maßnahmen (Fördergegenstand 2.4)
Vernetzung und Nutzung von Synnergieeffekten wird im Arbeitskreis des Regionalen Bildungsnetzwerkes zur Zeit diskutiert. Insbesondere die IT-Fachkräfte der Schulträger sind in engen Austausch.
5. Pflichtangaben zur bedarfsgerechten Qualifizierungsplanung für die Lehrkräfte (Bezug Nr. 4.2 RL DigitalPakt NRW)
Qualifizierung der Lehrkräfte:
- Befähigung der Lehrkräfte zum First-Level-Support und Behebung einfacher, wiederkehrender Fehlermeldungen, wenn möglich. In Kooperation mit dem Ansprechpartner des Schulträgers und dem Profiteam können Arbeitsabläufe vereinbart werden.
- Schulinterne Fortbildungen geben einen gemeinsamen Input für die Weiterarbeit.
- Die Arbeitsgruppe „Medienkonzept“ steuert den Prozess der Konzepterweiterung und Implementierung in den schulinternen Lehrplan.
- Die zwei Lehrkräfte, die in beiden Gremien arbeiten, übernehmen die Funktion der Medienbeauftragten und erhalten entsprechende Fortbildungsangebote.
Bedarfsgerechte Fortbildung im Bereich „Technische Qualifizierung“
- Eine Fortbildung zur Einweisung und Handhabung der iPads hat bereits am 25.06. und am 29.10.19 mit den Medienberatern des Kreises Coesfeld stattgefunden. Aufgrund der fehlenden zeitlichen Nähe zum Einsatz der Geräte wird eine erneute Fortbildung angeboten
- Im Rahmen der Teamsitzungen könnten auftretende Fragestellungen, die nicht vom Profiteam beantwortet werden können, gebündelt werden, um sie im Rahmen von Mediensprechstunden zu erörtern. Hierzu könnten Vertreter aus dem Bereich des IT des Kreises Coesfeld sowie Vertreter der Medienberatung eingeladen werden.
- Es erscheint wichtig, Fortbildung im Grundlagenbereich des First-Level-Supports anzubieten, damit alle Beteiligten auf einem Stand sind. Darüber hinaus sollen auch nicht technik-affinen Lehrkräfte einen Einstieg in dieses Thema erhalten, um eine höhere Kompetenz zu erzielen.
- Des Weiteren ist zum Fehlermanagement die Einrichtung eine >Meldekette< erforderlich:
- Direkte Information an den Schulträger
- Fehlermeldung an den Medienbeauftragten
- Evaluierung mit dem Schulträger/Medienbeauftragten zu festgelegten Terminen (Schuljahresplaner)
Pädagogische Qualifizierung
- Eine Schulleitungsfortbildung wäre wünschenswert.
- Die Fortbildungen für die Medienbeauftragten sowie für das Profi-Team sind geplant, wenn die Endgeräte zur Verfügung stehen.
- Schulinterne Fortbildungen, Einführungsveranstaltungen mit den Medienberatern, Hospitationen an anderen Schulen sowie schulinterne Hospitationen (kollegialer Austausch).
Geplante bzw. Maßnahmen
- Fort- und Qualifizierungsmaßnahmen in den aufgebauten Strukturen wollen wir fortführen, ausbauen und professionalisieren
- Schulinterne Lehrerfortbildung zur Weiterentwicklung der schulinternen Lehrpläne in Hinblick auf den Medienkompetenzrahmen NRW
- Vereinbarungen mit dem Schulträger zu technischen Schulungen für das Kollegium in Bezug auf neu installierte Technik
- Teilnahme an Fortbildungen der MedienberaterInnen und des Kompetenzrteams
6. Angaben zu Vereinbarungen zu Sicherstellung von Betrieb, Wartung und IT-Support
- Die Umsetzung und Routinen zur Konfiguration und Administration von Anzeigegeräten, Endgeräten, Arbeitsgeräten und Netzwerkgeräten übernimmt die IT-Kreis Coesfeld bzw. ein externer Partner
- Der Kreis Coesfeld übernimmt die Beschaffung und Installation der Betriebssysteme, Lizenzen und Apps.
- Die Zusammenarbeit mit dem Schulträger ist in einer Vereinbarung geregelt.
- Störungen werden durch die IT Kreis Coesfeld bzw. einem externen Partner bearbeitet. Der Support erfolgt schnellstmöglich nach Dringlichkeitslage
- Die Terminabsprache erfolgt zeitnah und individuell
- First-Level-Support erfolgt über die Medienkoordinatorinnen, die auch konstruktive Rückmeldungen zu Störungen an die Schul-IT weitergibt
- Unser Verwaltungs- und unser pädagogisches Netz sind getrennt
- Wir sind eine datenschutz-sensible Schule und achten auf Datensparsamkeit und Datensicherheit (Starke Passwörter, verschlüsselte USB-Sticks, u.a.)
- Die Kolleginnen sind für das Thema sensibilisiert, es gibt grundsätzliche Hinweise zum Datenschutz bei schulischen Veranstaltungen. Wir nutzen anlassbezogene Einverständniserklärungen für Unterrichtsprojekte.
- Wir nutzen eine Firewall, die verhindert, dass Schülerinnen und Schüler mit jugendschutzgefährdenden Inhalten konfrontiert werden
Technisch pädagogisches Einsatzkonzept der Steverschule (Download im PDF-Format)
9. Evaluation und Fortschreibung
Ein Medienkonzept ist kein starres Konzept, sondern muss regelmäßig hinsichtlich des Ausstattungs- und Fortbildungsbedarfs sowie der Passung der Unterrichtsinhalte mit den Teilkompetenzen überprüft und angepasst werden. Hierzu müssen zeitliche und personelle Absprachen getroffen und festgeschrieben werden.
Medienkonzeptentwicklung ist Schulentwicklung
Medienkonzeptentwicklung an Schulen ist immer gleichzeitig ein Schulentwicklungsprozess, denn sie betrifft die Ebene der Unterrichtsentwicklung und die der Personal- und Organisationsentwick- lung. Daher ist eine erfolgversprechende Medienkonzeptarbeit immer im Sinne der Prozessorientierung zu organisieren.
Checkliste – Zeitplan zur Evaluation und Fortschreibung des Medienkonzepts
- Festlegung und Teilsequenzierung eines Zeitplans, Benennung von Verantwortlichen
- Formulierung und zeitliche Einordnung der wichtigsten Ausstattungsbedarfe, um ggfs. bauliche Maßnahmen parallel zu planen (Glasfaseranbindung, Innenausbau, …)
- Formulierung der wichtigsten Fortbildungsbedarfe, um ggfs. notwendige Grundlagen für die Unterrichtsentwicklung zu legen. Hilfestellung bieten hier beispielsweise die Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren sowie die Medienberaterinnen und Medienberater in den Kompetenzteams
- Festlegung von Evaluationszeiträumen und -formen: Ein Medienkonzept ist kein starres Konzept für die Schublade, sondern muss in regelmäßigen Abständen in den Fachgruppen pädagogisch überprüft und hinsichtlich der technischen Umsetzung im Gespräch mit dem Schulträger angepasst werden
10. Literatur- und Quellenverzeichnis
Allhoff, Dirk und Morbach, Beate (2019): Datenschutz an Schulen in NRW. Handreichung für Schulen, 1.Auflage 2019. Herausgeber: Medienberatung NRW, Münster/Düsseldorf. Online im Internet unter
https://www.medienberatung.schulministerium.nrw.de/_Medienberatung-NRW/Publikationen/Datenschutz_Schulen_NRW_2019.pdf, (14.05.2019).
Blodau, Jan-Christoph; Gade, Kathrin, Giering, Birgit, Peschen, Manuela (2019): In sieben Schritten zum schulischen Medienkonzept. Leitfaden für Grundschulen, Förderschulen und Schulen mit Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen. Herausgeber: Medienberatung NRW. Düsseldorf/ Münster. Online im Internet unter https://medienkompetenzrahmen.nrw.de/fileadmin/pdf/Leitfaden_Medienkonzept_2019.pdf (11.05.2019).
Eickelmann, Birgit und Gerick, Julia (2017): Lehren und Lernen mit digitalen Medien – Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Implikationen für die Schulentwicklung. In: Schulmanagement-Handbuch 164. 04|17.
Fadel, Charles; Bialik, Maya; Trilling, Bernie, mit einem Vorwort von Andreas Schleicher, übersetzt von Jöran Muuß-Merholz (2017): „Die vier Dimensionen der Bildung. Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen“, ZLL21 e.V. – der Verlag
Kultusministerkonferenz (2016): Bildung in der digitalen Welt – Strategie der Kultusministerkonferenz (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.12.2016). Herausgeber: Sekretariat der Kultusministerkonferenz. Online im Internet unter
https://www.kmk.org/filead-min/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2018/Strategie_Bildung_in_der_di-gitalen_Welt_idF._vom_07.12.2017.pdf (11.05.2019).
Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen(2018a): Medienkompetenzrahmen NRW, Schulmail vom 26.06.2018. Online im Internet unter https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Ministerium/Schulverwaltung/Schulmail/Archiv-2018/180626/index.html (11.05.2019).
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (2005): Schulprogrammarbeit, RdErl des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 16.09.2005 (ABl. NRW. S. 377). In Bereinigte Amtliche Sammlung für Schulvorschriften des Landes Nordrhein-Westfalen (BASS) 2018/2019 14-23 Nr. 1.
Muus-Merholz, Jöran (2017): Lernen im 21. Jahrhundert – Wie wir das was von Schule in Frage stellen müssen. Online im Internet unter https://www.joeran.de/lernen-im-21-jahrhundert-wie-wir-das-was-von-schule-in-frage-stellen-muessen/#more-8594 (11.05.2019)